Bisher wurden in dem Zeitschriften und Magazinen nur zögerlich über die schlechte Fonds-Performance 2007 berichtet. Das Jahr 2007 war kein schlechtes Börsenjahr, wie uns die Anlageberater und teilweise Medien einen wollen. Es gab genügend Asset-Klassen, wo mit einem geringen Risiko eine zweistellige Rendite eingefahren werden konnte. Leider ist das Konzept der traditionellen Fonds für den Privatanleger völlig falsch. Wenn sich ein Privatanleger ein Portfolio von Aktienfonds zufällig zusammenstellt, vernachlässigt er dabei das Wichtigste, die Gewichtung der einzelnen Asset-Klassen. Die Wahl eines einzelnen Wertpapiers in einem Fond spielt gegenüber der Wahl und Gewichtung der Asset-Klassen eine untergeordnete Rolle. Ich bin sehr erstaunt, dass die Finanzbranche mit ihren traditionellen Fonds den Klienten immer noch ein Auslaufmodell verkaufen will. Der Privatanleger hat also oft nur die Wahl zwischen transparenten aber nicht zeitgemässen Fonds oder den intransparenten strukturieren Produkten. Die meisten Fonds können nur auf steigende Kurse setzen, ich setze dies gleich mit einem Auto ohne Rückwärtsgang. Auch wenn der Privatanleger die Portfoliooptimierung selbst durchführen könnte, wird die Anpassung im selbst verwalteten Portfolio auf Grund der Ausgabekommissionen der Fonds sehr teuer. Als möglicher Ausweg bietet sich ein ETF-Portfolio oder der folgende Wunschanlagefonds an:
Meine Anforderungen an einen Anlagefonds
Mein Wunschfonds kann in alle möglichen Geld‑, Immobilien‑, Aktien‑, Obligationen‑, Rohstoffmärkte usw. der Welt investieren. Ich überlasse die Gewichtung der Asset-Klassen der Fähigkeit des Fondsmanagements. Natürlich kann der Fonds auch auf sinkende Kurse setzen. Eine solche Qualität wird wahrscheinlich nur von gewissen Hede-Fonds angeboten. Die Absolute-Return-Fonds werden meinen Anforderungen auch nicht gerecht. Gemäss der Sonderbeilage der Bilanz vom Januar 2008 vermochten nur 15 der 53 in der Schweiz zugelassenen Absolute-Return-Fonds in den letzten sechs Monaten eine positive Performance zu erwirtschaften. Mit einer einigermassen korrekten Einschätzung der Märkte wäre eine positive Performance durchaus machbar gewesen, leider sind die meisten Fondsmanager unfähig bzw. nur durchschnittlich.
Die systematische Irreführung durch die Fondsbranche und Vermögensverwalter
Der Abonnenten des Stocks 3/2008 kam in den Genuss des Swiss Fund Guide 2008. Es ist erstaunlich, dass die Performance-Daten ab der Seite 98 nur bis zum 30.11.2007 aufgeführt wurden. Es wäre sehr hilfreich, wenn die Daten für das gesamte Jahr 2007 vorhanden wären, dies würde den Vergleich mit den Indizes wie SMI, MCSI World usw. erleichtern. Nun im Dezember 2007 gaben die Kurse nochmals leicht ab, vielleicht wollte man damit die Realität der schlechten Fonds Performance beschönigen. Hierzu zwei Beispiele:
Fondsname | ISIN | lfd. J. 30.11.07 | lfd. J. 31.12.07 |
UBS 100 Index-Fund Switzerland | CH0002788807 | 1.27% | -0.97% |
CS EF (Lux) Global Security R CHF | LU0269899737 | 15.98% | 11.94% |
Die Angabe des Risikos der einzelnen Fonds wird auch nicht aufgeführt, für ein Heft das im Handel Fr. 39.— kostet, erwarte ich vollständigere Angaben. Erstaunlicherweise ist die Bilanz sehr oft viel kritischer gegenüber den Finanzprodukten und Börse eingestellt als das Stocks Magazin. Vielleicht sollten sie bei der Stocks-Redaktion einen Blick auf die Zeitschrift Bilanz werfen.
Im Cashdaily vom 24.1.2008 wurde Folgendes geschrieben: Viele Vermögensverwalter vorenthalten ihrer Privatklientel oftmals wichtige Daten wie Aktienrenditen. Noch grösseres Schweigen herrscht bei den Angaben über die eingegangenen Risiken. Einige Banken wie die Credit Suisse liefern hierzu nur die von Gesetz vorgeschriebenen Angaben, für weitere Informationen muss zusätzlich bezahlt werden. Solche Banken sollte der Privatanleger meiden!
Bei meinem ersten Anlagegespräch bei einer der beiden Schweizer Grossbanken im Oktober 2006 wollte mir die Anlageberaterin einen, dass die Kurse in der Zukunft nie mehr stark fallen werden. Meinen Einspruch gegen diese Hypothese lehnte sie kategorisch ab, ihre Quellen seinen schliesslich die Profis ihrers Arbeitgebers. Für diesen Markt hatte sie auch das entsprechende Produkt in einem Multi Reverse Convertible zur Hand. Mir waren damals die strukturierten Produkte nur wenig bekannt, habe diese aber nach eingehender Recherche im Internet abgelehnt. Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihr Kundenberater Ihnen am liebsten etwas verkaufen will, was Sie nicht oder noch nicht verstehen. Bei Gelegenheit werde ich diese Frau an ihre damals gemachten Äusserungen erinnern.