Die tägliche Flut von Börseninformationen die auf die Anleger niederprasselt, optimiert vorwiegend die Gewinne der Finanzbranche und der Wirtschaftsmedien. Für den Investor wird das Heraushören den für ihn wichtigen Meldungen aus dem unnötigen Datenlärm erschwert. Zudem scheint eine seriöse Berichterstattung mit dem Ziel den Privatanleger mit wahrheitsgetreuen Informationen zu versorgen nur zweitrangig zu sein. Wie kann man sich dem entziehen? Ich denke für einen mittel- oder langfristigen Anlagezeitraum ab 2 Jahren, diese sollte der Zeitrahmen für den normalen Privatanleger sein, darf dieses Börsenrauschen ignoriert werden. Ich habe mein Investmentwissen vorwiegend aus den Büchern gewonnen, hier gibt es einige Perlen, die durch ihr wissenschaftlichen die Datenanalyse hervorstechen. Für die Vorstellung von neuen Produkten oder die allgemeinen Markttendenzen genügen mir die wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Informationsquellen. Die Börseninformationen des Fernsehers benötige ich nicht!
Bücher
In meinem Beruf Informatiker sind die Sachbücher der Informatik sehr wichtig, wobei produktspezifische Bücher eine sehr kurze Halbwertszeit haben. In meinem Büchergestell befinden sich einige Informatikbücher, die ich nie gelesen habe, zum Zeitpunkt des Kaufes war das Interesse an einer bestimmten Technologie sehr gross, doch die Motivation es durchzulesen fehlt oftmals, weil ein nachfolgendes Anwenden des gelernten selten gegeben ist.
Heute zähle ich 19 Bücher über Geldanlagen in meinem Büchergestell. Mit der ausnahe eines Buches habe ich alle von vorne bis hinten durchgelesen. Ich finde Investmentbücher mit Abstand die besten Wissensvermittler. In der Finanzbranche gibt es seit mehreren Jahrzehnten Daten, die wissenschaftlich auswertet, werden können. Beispielsweise wurde 1926 der S&P 500 etabliert, der Kursindex der 500 nach Marktkapitalisierung bedeutendsten Unternehmen.
Natürlich könnten nicht einfach die gefundenen Muster aus den historischen Daten auf den heutigen Markt angewendet werden. Wenn jemand eine Marktstrategie entwickelt, besteht aber die Möglichkeit diese anhand von historischen Daten zu prüfen. Ich habe einige Bücher gelesen, die statistischen Auswertungen zitieren, welche Strategien bzw. Börsenweisheiten als unbrauchbar bzw. unwahr enttarnten.
Zeitschriften
Ich lese das alle zwei Wochen erscheinende schweizerische Anlegermagazin Stocks. Der Inhalt ist breit gefächert und konzentriert sich nicht nur auf Stock-Picking. Es gibt schon Headlines wie:
- Auf welche Aktien Sie jetzt setzen können
- 8 Aktien, mit denen Sie Ihr Geld verdoppeln
- 8 Aktien, denen der Höhenflug noch bevorsteht
- Heisse Aktien
Es hat aber auch viele Beiträge, die mich interessieren:
- Asset Allocation
- Zertifikate vs. Fonds
- Online-Trading, Courtage für Teilausführung
- Fonds versus ETF
- 1x1 der Fonds
Ich weiss nicht, wie viele Anleger Stock-Picking betreiben, wahrscheinlich die Mehrheit, zudem ist es für ein Magazin, das doch alle zwei Wochen erscheint, unumgänglich einen intensiven Fokus auf Einzeltitel zu haben. Stocks beurteilt auch einzelne Sektoren oder Länder, was mich schon eher anspricht.
Die beiden deutschen Magazine „Der Aktionär“ und „Börse Online“ habe ich nur gelegentlich gekauft, mir scheinen beide Magazine sehr Stock-Picking orientiert.
Zusätzlich bin ich noch in einem Verteiler von Investmentformationen bei einer grossen Schweizerbank. Das alle zwei Wochen erscheinende kleine Heft enthält Daten zur Konjunktur, den Devisen, den verschiedenen wichtigen Aktienmärkten und Obligationenmärkten.
Internet
Die pull Technologie des Internets finde ich persönlich ein hervorragendes Medium für die Beschaffung von Informationen. Ich beziehe alle Aktienkurse über das Internet zudem gibt es gratis auch sehr wertvolle Investmentinformationen. Beispielsweise wollte ich mit einem Rohstoff-ETF eine bessere Diversifikation meines Portfolios erreichen. Mich interessierte dabei auch, wie dieser ETF in die Rohstoffe investiert, dabei wurde ich bei Goldman Sachs fündig. Für Anleger, die sich stark an den Fundamentaldaten orientieren, ist die Beschaffung von Geschäftsberichten mit dem Internet zu einem Kinderspiel geworden.
Sicherlich haben viele Gratisinformationen selten die Qualität eines guten Buches noch ist die Objektivität vorausgesetzt.
Fernsehen
Die n‑tv-Telebörse habe ich eine Zeit lang unregelmässig geschaut, doch seit ich diesen Sender nicht mehr empfange, bemerke ich kein Informationsdefizit.