Für diesen Eintrag nehme ich Bezug auf Informationen von:
- Stocks Nr. 11/2006 und Nr. 23/2006
- Alle Online-Anbieter können noch viel verbessern, Tagesanzeiger, 16.7.2007
- Drum prüfe, wer sich online schindet, Bilanz 13/2007
Zudem habe ich noch meine eigene Erfahrung in diesen Eintrag eingebracht.
Dies sind die bekanntesten Online-Handelsplattformen in der Schweiz:
Anbieter | Demo | Bemerkung |
Bank Coop | ja | |
Credit-Suisse | nein | |
E‑Sider | nur Macromedia Flash | |
Postfinance(E‑Trading) | ja | |
Keytrade Bank | ja mit Anmeldung | |
Migrosbank | ja | |
Raiffeisen | ja | |
Swissquote | nein | |
SaxoBank | ja mit Anmeldung | Früher TrandingFlor |
Tradejet | nein | Wurde am 7.06.2010 von Swissquote übernommen |
Trade-net | ja | |
UBS | nein | |
ZKB | ja |
Konditionen
Die Konditionen sind je nach Plattform sehr unterschiedlich, damit gibt es nicht einfach den günstigsten Online-Broker. Bevorzugt ein Anleger beispielsweise langlaufende Obligationen und werden diese bis zum Verfall gehalten, dann fällt die Wahl vielleicht auf eine Plattform, die keine Depotgebühren verlangt. Swissquote könnte für den Handel von ETF an der SIX empfohlen werden.
Transaktionskosten
Die Transaktionskosten sind eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl einer Handelsplattform. Auf Grund der Zinseszinswirkung können zu hohe Transaktionskosten die Nettorendite über einen längeren Anlagehorizont stark reduzieren. Je nach Art der gehandelten Produkte und der Transaktionsgrösse führen unterschiedliche Anbieter die Rangliste der günstigsten Courtage an. Sicher sind die beiden schweizerischen Grossbanken die teuersten, auch E‑Trading gehört auf die hintersten Plätze. Hierzu gibt es einen Vergleich bei Direktbanken und Online-Broker der Schweiz.
Courtage
Gemäss der Bilanz ist ein Kauf eines ETF, Wert Fr. 20’000.– an der Swiss Exchange bei der Credit-Suisse 20-mal teuerer als bei Swissquote. Swissquote mit dem Pauschalpreis Fr. 9.– bzw. Tradejet mit Fr. 25.– sind die günstigsten beim Handel von ETFs an der Schweizer Börse. Ähnlich günstig sind Keytrade Bank, Saxo Bank beim weltweiten Handel von ETFs. Die Courtagen für den Aktienhandel wird auch angeführt von Keytrade Bank, Tradejet und Saxo Bank. Am günstigsten kommen Transaktionen ab zirka Fr. 40’000.– mit der Pauschalgebühr von Fr. 40.– bei der Migrosbank.
Depotgebühren
Die Depotgebühren können steuerlich in Abzug gebracht werden. E‑Trading und Saxo Bank erheben keine Depotgebühren. Raiffeisen, Tradejet und Swissqoute gehören mit zirka 0.1% pro Jahr zu den günstigeren Anbietern.
Teilausführungen
Manchmal kann ein Börsenauftrag nicht in einem Mal abgewickelt werden. Wird der Auftrag trotzdem an einem einzigen Handelstag vollständig abgewickelt, so wird die Courtage nur einmal fällig. Was ist aber wenn sich die Auftragsabwicklung über mehrere Tage erstreckt? Einige Anbieter wie auch E‑Trading (yellowtrade) bieten diese Möglichkeit nicht, was zu bösen Überraschungen bei der Abrechnung der Courtage führen kann. Ich selbst wurde schon zweimal Opfer dieser Teilausführungen. Einige Anbieter wie Migrosbank, UBS, Credit-Suisse und Trade-net sind bezüglich der Teilausführung über mehr als einen Tag grosszügiger und verrechnen die Courtage nur einmal.
Andere Kriterien
Online handelbare Handelsplätze
Die Universalbanken wie Credit-Suisse, UBS, Migrosbank und ZKB bieten den Handel an fast allen gängigen Börsen der Welt.
Tools und Marktdaten
Bei einigen Anbietern Marktdatentool vom Auftragstool getrennt, was zu zusätzlichen Logins führen kann. Die Migrosbank hat hier den Anschluss völlig verpasst.
Mögliche Fragen bei der Evaluierung
- Genügt ein Spezialanbieter oder bevorzuge ich eine Universalbank. Dabei ist E‑Trading als ein Spezialanbieter zu betrachten, zwischen dem E‑Trading und E‑Finance gibt es keine Verbindung, nur CHF kann der Anleger zwischen Konten der beiden Plattformen ohne zusätzlichen administrativen Aufwand transferieren.
- Wo möchte ich welches Produkt handeln und welchen Betrag umfasst eine durchschnittliche Transaktion? Mit diesen Anforderungen lässt sich leichter der günstigste Anbieter finden.
- Handle ich nur die gängigen Fremdwährungen wie CHF, USD und EUR oder werde ich auch andere Währungen wie beispielsweise JPY und GBP handeln? Hier gibt es bei einigen Plattformen Beschränkungen, es können nicht in jeder Währung auch Kontos eröffnet werden, was zu unnötigen Währungskonvertierungen führen kann.
- Handle ich gelegentlich oder häufig. Einige Anbieter sind nicht geeignet für den „Echtzeithandel“.
- Werde ich auf unterschiedlichen Computer meinen Handel abwickeln, beispielsweise auf Reisen. Heute können alle Plattformen mittels dem Webbrowser bedient werden, damit entfällt die Installation von einer Software. Einige Anbieter haben optional eine höherwertige Clientsoftware, diese verlangt natürlich eine Installation.
- Wenn ich mich kurzzeitig aus dem Aktienmarkt zurückziehen möchte, hat der Anbieter beispielweise Alternativen wie Festgeldanlagen. Gibt es Lombard-Kredit um eine günstige Gelegenheit zu ergreifen?
- Sicherlich muss auch berücksichtigt werden, wie sich die Plattform technologisch und preislich fortlaufend dem Markt anpasst. Früher galt E‑Trading als günstig, heute liegt sie nur noch im hinteren Mittelfeld. Das Wachstum einer Swissquote ist eben nicht nur zufällig, sondern basiert auch auf deren Qualität.
Ich mache nur wenige Transaktionen, meistens ETFs und daher ist der Transaktionsbetrag vielleicht etwas höhere, als wenn ich einzelne Aktientitel handeln würde. Für mich wären die Migrosbank, Swissquote oder für Obligationen auch E‑Trading eine gute Wahl.
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