Ich werde hier einige Ausführungen bezüglich einer Einmaleinlage gegenüber eines gestaffelten Einstieges diskutieren. Folglich ist quasi das automatische Cost Averaging (CA) der Sparpläne nicht Inhalt dieses Textes.
Dem Markteinstieg auf einen Schlag kurz vor einem Crash möchte sicherlich jedermann vermeiden. Andererseits auf den nicht vorhersehbaren optimalen Einstiegszeitpunkt zu warten, ist wegen der möglichen langen Abwesenheit die durch eine positive Aktienmarktrendite geprägt sein kann auch keine Alternative.
Mit dem Durchschnittskosteneffekt wird eine Investition in eine Anlage über einen längeren Zeitraum verteilt, dabei werden beispielsweise monatliche oder quartalsweise gleiche Beiträge einbezahlt.
Es ist fraglos das ein positiver CA-Effekt bei nur steigenden Kursen ausbleibt. Die CA-Strategie erwirtschaftet höheren Renditen gegenüber eines Einmalinvestment bei fallenden Kursen mit nachfolgendem Anstieg der Kurse. Letztlich wird mit einer CA-Strategie die Streuung reduziert, was sich aber oftmals mit einem verminderten Aufwärtspotenzial erkauft werden muss. Da der Aktienmarkt über längere Zeit betrachtet steigt, vermindert sich das Risiko einer Einmaleinlage über einen längeren Anlagezeitraum ebenfalls. In [1] wird eine Staffelungsdauer von 18 bis 48 Monaten empfohlen. Es gibt einiges an kritischem Material über den CA-Effekt siehe [2] und [3], zudem haben Wissenschaftler bewiesen, dass keine Renditeerhöhung gegenüber einer Vollinvestition besteht.
Im Buch “Die intelligente Asset Allocation” von Willam J. Bernstein bin ich auf das Buch Value Averaging aufmerksam gemacht worden:
Value Averaging, Michael E. Edleson
Das Ziel beim Value-Averaging (VA) ist nicht eine bestimmte Summe in regelmässigen Abständen zu investieren, sondern eine Steigerung der Gesamtinvestition um eine bestimmte Summe zu erreichen. Zum Beispiel möchte man im Januar CHF 1’000, im Februar CHF 2’000 und am Ende des Jahres CHF 12’000 in die Anlage investiert haben. Steigt der Kurs der Anlage im Januar auf CHF 1’500, so wird in Februar nur eine Investition von CHF 500 getätigt. Dadurch werden mehr Anteile bei sinkendem Kurs und weniger Anteile bei steigendem Kurs gekauft. Das Buch erschien 1993 und erhielt mit der 2006 Edition eine Nachführung der Strategie auf die Jahre 1990/1991 bis 2005. Im Kapitel 1 geht es um Risiko, Rendite, Market Timing und der Strategie eines Timings, das auf eine Formel basiert. Kapitel 2 widmet sich dem Dollar Cost Averaging (DCA), die Funktionsweise und dessen Nachteile werden diskutiert. Die Vorstellung der VA-Strategie erfolgt mit Kapitel 3, dabei werden auch die Nachteile der Langzeit Performance besprochen. Im Kapitel 5 und 6 werden die beiden DCA- und VA-Strategien implementiert. In Kapitel 6 geht um die Vermeidung von zu viel Steuern und Courtagen, wobei die Ausführungen mehrheitlich für den U.S. Markt nützlich sind. In den folgenden zwei Kapiteln lernt man das Erstellen von Simulation und dessen Anwendung auf DCA und VA. Auch wenn die Märkte effizient sind, kann es kurzfristig zu Überreaktionen kommen, wie sich diese auf DCA und VA mit unterschiedlicher Zahlungsfrequenz auswirken, wird in Kapitel 9 beschrieben. Die letzten beiden Kapitel geht es um die Umsetzung der VA-Strategie mit teilweisen konkreten Fonds. Natürlich müssen dazu die Hinweise (2006 Note) beachtet werden, seid 1991 hat sich die Produktvielfalt erheblich geändert.
Ich fand in diesem Buch eine gute Strategie für einen gestaffelten Einstieg. Die VA- ist der DCA-Strategie überlegen, wenn es an der Börse rauf und runter geht. Das Buch enthält ein bisschen mehr Mathematik als die üblichen Börsenbücher, wobei diese grösstenteils auf Zinses-Zins Berechnung beruhen. Unter Wiley Buchseite können Excel-Dateien heruntergeladen werden, die im Buch ausführlich erklärt sind.
[1] Economic Briefing Nr. 35 der Credit Suisse
[2] Gibt es einen Cost-Average-Effekt?
[3] Der Cost Avarege Effekt in der Anlageberatung – Einsatzmöglichkeiten und Grenzen sowie deren mathematischen Hintergründe