Auch im 2011 gab es einige erstaunliche Geschehnisse an den Finanzmärkten. Dazu gehörte unter anderem der EUR-CHF Mindestkurs wie auch der immense Renditenanstieg der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen. Was mich aber am meisten erstaunte, sind die europäischen Betteltouren für den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) in den Schwellenländern. Die westliche Spielart des Kapitalismus hat wirklich ein grosses Problem, wenn Europa oder Nordamerika, die beiden wohlhabendsten Regionen dieser Welt, bei den Schwellenländer um finanzielle Hilfe anklopfen müssen.
Rendite einiger Anlageklassen im 2011
Im 2011 werden wahrscheinlich nur die wenigsten Anleger mit ihren Wertpapieren eine positive Rendite erzielt haben. Wer hingegen Gold in seinem Depot hielt, durfte sich erneut an einer fast zweistelligen Rendite erfreuen.
Devisenkurse
Seit dem 6.09.2011 toleriert die Nationalbank keinen EUR-CHF-Kurs unter dem Mindestkurs von 1.20:
Japan ist und bleibt ein Phänomen, trotz dem T??hoku-Erdbeben und der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 legte die japanische Währung gegenüber den anderen wichtigen Währungen zu:
Die Medien sind definitiv nicht lernfähig, andernfalls gäbe es diesen Blogeintrag nicht. Noch immer werden diese Leerlaufprognosen der Analysten und Ökonomen durch die Medien verbreitet.
Währungsprognosen sind unseriös
Gemäss Herrn Wellershoff sind Wechselkursprognosen unseriös:
Vor zirka einem Jahr habe ich geschrieben, dass dies die letzte Wiedergabe der Jahresprognosen von Börsenprofis sein würde. Damit habe ich von 2007 bis 2010 einige Prognosen der Aktienexperten und deren Qualität in diesem Blog abgebildet.
Beim Vergleich der Prognosen mit der Realität, konnten immer wieder erhebliche Differenzen festgestellt werden. Wahrscheinlich beträgt die Trefferquote erwartungsgemäss zirka 50% bzw. sie sind rein zufällig.
Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern
Herr Panagiotis Spiliopoulos ist ein Repräsentant dieser Analysten, im 2010 bis heute genoss er eine erhöhte Aufmerksamkeit in diesem Blog. Dieser Herr hat sich mit seinen Prognosen im 2010 schon einige Mal richtig vertan. Dies hindert ihn aber nicht daran, auch für das 2011 wieder einen ähnlichen Anstieg des SMI zu prognostizieren wie im 2010.
Am 29.10.2010 prognostizierte er noch einen Anstieg des SMI von 5–7% bis Ende 2010. Er lag ziemlich daneben – der SMI verlor danach noch 0.5%. Dieser Herr scheint nach dem Prinzip zu leben: “Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern”.
Keine kritischen Fragen der Journalisten an die Analysten
Die Journalisten tragen eine Mitschuld an diesem Prognosenmist. Sie stellen keine kritische Frage zu den vergangenen Prognosen, folgende Fragen würde ich beispielsweise an die Adresse von Herrn Spiliopoulos richten:
Warum wich Ihre 2010-Prognose bezüglich des SMI so weit von der Realität ab?
Mit Ihren Aktienempfehlungen Adecco, Holcim und UBS haben Sie den Referenzindex SMI nicht geschlagen. Warum sollten wir im Jahre 2011 Ihrer Aktienempfehlung befolgen?
Warum haben Sie die gute Entwicklung der schweizerischen Luxusgüter-Konzerne im 2010 nicht vorausgesehen?
Warum haben Sie die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa so unterschätzt?
Ich bin mir sicher, dass die Fragen mit unterwarteten Ereignissen begründet würden. Stellt sich nun die Frage, ob sich der Zufall in der Zukunft besser vorhersehen lässt, wohlmöglich nicht.
Zweitklassige Journalisten nur Handlanger der Finanzdienstleister
Wahrscheinlich werden die Analysten von den Journalisten interviewt, die sonst nirgends eingesetzt werden können. Weder die Analysten noch die Journalisten fühlen sich der Wahrheit verpflichtet, andernfalls würden sie nicht Hand bieten für die Verbreitung von irreführenden Informationen. Die niedrigen Motive dieser Analysten und Journalisten ist uns für das Mitmachen in ihrem unfairen Börsenspiel zu gewinnen. Direkt oder indirekt sind sie bezahlte Animateure der Banken. Die Finanzdienstleister verdienen oder gewinnen Geld, indem sie uns Kommissionen abknöpfen und uns von ihren professionellen Spielern in ihren teilweise sehr intransparenten Spielen ausnehmen lassen.