Diesmal erfolgt der Rückblick auf die Prognosen der Analysten für das 2012 ziem­lich spät, jedoch ändert nichts an der Tatsache, dass die Mehrheit der Finanzspezialisten weit dane­ben lagen. Entgegen den Voraussagen war das 2012 für die Aktienbesitzer ein sehr erfreu­li­ches Jahr.

Börsenerfolg zu 90 Prozent Glück

Rolf Dobelli und Konrad Hummler äus­sern sich über das Glück des Börsenerfolges:

Quelle: Bilanz Standpunkte vom 24.03.2013 — Die gröss­ten Denkfehler in der Wirtschaft

Der ehe­ma­li­ge Banker Hummer bejaht, dass die Finanzindustrie mit dem Anpreisen ihrer Expertisen betref­fend Vorhersagen nicht ehr­lich ist. Zudem bestä­ti­gen bei­de Herren, dass der Börsenerfolg vom Glück bestimmt wird.

Devisenkurse und Währungsabwertungen

Der JPY gab im 2012 deut­lich ab, dies fand sei­ne Fortsetzung im 2013:

Währungspaar Wechselkurs 31.12.2012 Kursänderung im 2012
EUR/CHF 1.2072 -0.9
USD/CHF 0.9126 -2.9%
JPY/CHF 1.0617 -12.3%

Die IMF-Chefin Christine Lagarde lob­preist die Notenbankpolitik:


Quelle: SRF Trend vom 20.04.2013 — Christine Lagarde

Einige Experten befürch­ten ein Wettrennen der Regierungen und Zentralbanken um die Abwertungen ihrer Währungen. Ich fin­de in die­sem Zusammenhang die skep­ti­sche Äusserungen von Oswald Grübel gegen­über Währungsabwertungen erwähnenswert.

Anleihen

Die Zentralbanken kau­fen noch immer Anleihen, ins­be­son­de­re die US-Notenbank Fed. Mit die­ser lockern Geldpolitik stei­gen die Aktien- und Immobilienpreise. Der dadurch künst­lich erzeug­te Wohlstand soll letzt­end­lich das Konsumverhalten der Wirtschaftssubjekte ankurbeln.

Index Währung Netto Rendite 2012 Netto Rendite 2011
SBI Domectic Goverment 3–7 CHF 1.2% 5.7%
Markit iBoxx EUR Sovereigns 3–7 EUR 9.3% 3.3%
Markit iBoxx Euro Sovereigns Inflation-Linked Index EUR 16.8% -0.7%
Markit iBoxx US Treasuries 3–7 USD 2.1% 8.4%
J.P. Morgan Emerging Markets Bond Fund Global Core Index USD 18.6% 8.0%

Die Anleihen der euro­päi­schen „Krisenländer“ erhol­ten sich im 2012 und leg­ten teil­wei­se über 20% zu. Im Durchschnitt aller Euroländer und über alle Laufzeiten gerech­net, beträgt der Jahresertrag mit Staatsanleihen cir­ca 11 Prozent. Konnten die Schweizer Anleihen im Jahr 2011 den Anleger noch erfreu­ten, schmel­zen im letz­ten Jahr die Erträge dahin. Viel Anziehungskraft hat­ten die Anleihen des Emerging Markets, zah­len die­se doch noch höhe­re Zinsen. Wobei auch in die­sen Ländern in der nähe­ren Zukunft nicht mehr mit Erträgen von 15 % und mehr gerech­net wer­den kann.
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Kaufen und halten”, Anlagehorizont, Rendite und Krisen

Im Folgenden sehen Sie zwei unter­schied­li­che Ansichten über kau­fen und hal­ten. Erwin Heri sieht kei­ne Alternative zu der Kaufen-und-Halten-Strategie (KUHS):


Quelle: NZZ-Impulse vom 22.11.2010 — Erwin Heri: Ist die Regel «Buy and hold» noch zeit­ge­mäss? Letzte Jahrzehnt

Langfristig pro­gnos­ti­ziert Herr Heri eine durch­schnitt­li­che Jahresrendite von 5–8%, wobei er dabei einen Anlagehorizont von 10 und mehr Jahren vor­aus­setzt. Anderseits bestä­tigt er die all­ge­mei­ne Nullrendite im Zeitraum 2000 bis 2010 die mit Aktien und der KUHS erzielt wurde.

Unter “Historische Asset-Klassen-Renditen” ist erwähnt, dass die zu erwar­ten­de rea­le bzw. infla­ti­ons­be­rei­nig­te Rendite eines MSCI World eher bei 5% p.a. lag. Es ist zudem frag­lich, ob bei abneh­men­dem Wirtschaftswachstum in den früh­in­dus­tria­li­sier­ten Ländern wei­ter­hin die­se Rendite erwar­tet wer­den kann.

Zu viele Krisen in kurzen Zeiträumen sprechen gegen KUHS

Gemäss Markus Sievers funk­tio­niert die KUHS in der heu­ti­gen Zeit nicht mehr:


Quelle: Cash vom 2.05.2011 — Markus Sievers über das lang­fris­ti­ge Halten von Aktien. Kaufen und Halten
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Auch im 2011 gab es eini­ge erstaun­li­che Geschehnisse an den Finanzmärkten. Dazu gehör­te unter ande­rem der EUR-CHF Mindestkurs wie auch der immense Renditenanstieg der zehn­jäh­ri­gen ita­lie­ni­schen Staatsanleihen. Was mich aber am meis­ten erstaun­te, sind die euro­päi­schen Betteltouren für den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) in den Schwellenländern. Die west­li­che Spielart des Kapitalismus hat wirk­lich ein gros­ses Problem, wenn Europa oder Nordamerika, die bei­den wohl­ha­bends­ten Regionen die­ser Welt, bei den Schwellenländer um finan­zi­el­le Hilfe anklop­fen müssen. 

Rendite einiger Anlageklassen im 2011

Im 2011 wer­den wahr­schein­lich nur die wenigs­ten Anleger mit ihren Wertpapieren eine posi­ti­ve Rendite erzielt haben. Wer hin­ge­gen Gold in sei­nem Depot hielt, durf­te sich erneut an einer fast zwei­stel­li­gen Rendite erfreuen.

Devisenkurse

Seit dem 6.09.2011 tole­riert die Nationalbank kei­nen EUR-CHF-Kurs unter dem Mindestkurs von 1.20:


Quelle: SF1 Tagesschau vom 6.09.2011 — Mindestkurs zu Euro gesetzt

Japan ist und bleibt ein Phänomen, trotz dem T??hoku-Erdbeben und der Nuklearkatastrophe von Fukushima im März 2011 leg­te die japa­ni­sche Währung gegen­über den ande­ren wich­ti­gen Währungen zu: 

Währungspaar Wechselkurs 31.12.2011 Kursänderung im 2011
EUR/CHF 1.2174 -2.39%
USD/CHF 0.9392 0.79%
JPY/CHF 1.2216 6.07%

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Der Ölpreis der Marke Brent notier­te ges­tern über der Marke von USD 125 pro Fass. Dies ist das höchs­te Preisniveau seit August 2008. Auch der Silberpreis war seit 1980 mit USD 40 je Feinunze nie mehr so hoch, sicher­lich damals muss­te CHF 1.65 für einen USD bezahlt werden.

Vermehrt wird seit eini­gen Monaten und auch im Jahre 2008 über den Einfluss der Finanzspekulationen auf die Rohstoffpreise dis­ku­tiert. Wobei es wahr­schein­lich unbe­strit­ten ist, dass der Goldpreis vor­wie­gend durch die Spekulation getrie­ben ist. Durch ihre ein­fa­che und eher güns­ti­ge phy­si­sche Lagerung ver­hält sich die Preisbildung von Silber ähn­lich dem Gold.

Beim Öl ist die phy­si­sche Lagerung gegen­über den Edelmetallen schon viel teue­rer und damit schein­bar weni­ger attrak­tiv für Spekulation. Fast unmög­lich ist die die län­ger­fris­ti­ge Lagerhaltung bei vie­len Agrarprodukten, sind sie doch verderblich.

Schon nur durch die unter­schied­li­che Art der Lagerung wird die Verschiedenheit der Rohstoffe erkenn­bar. Bei Gold und Weizen könn­ten wir wahr­schein­lich nur weni­ge Gemeinsamkeiten benen­nen. Aus der Sicht des Investors sind bei­des Sachwerte. In die­sem ers­ten Beitrag geht es haupt­säch­lich um die Spekulation mit Edelmetallen und Öl und deren mög­li­che preis­trei­ben­de Auswirkungen auf die mate­ri­ell Ärmsten. Erst im zwei­ten Teil, wer­de ich mich des ethisch weit­aus heik­le­ren Themas der Spekulation mit Nahrungsmittel heranwagen.

Edelmetalle

Über die Investition in Edelmetalle habe ich schon eini­ges geschrie­ben, sie­he dazu die Kategorie “Edelmetalle”. Den Aussagen im fol­gen­den Video kann ich mich mehr­heit­lich anschlies­sen. Wie Herr Carsten Menke, Rohstoff-Analyst bei Julius Bär im Börsen-Talk betont, wird der Gold- und Silberpreis mehr­heit­lich durch die Nachfrage der Investoren bestimmt:


Quelle: Börsen-Talk vom 11.03.2011 — Rohstoff-Analyst Carsten Menke und Einschätzung Edelmetalle

In der Schweizer Börse gibt es eine gros­se Auswahl von ETFs für Investition in Edelmetalle. Wer die­sen Produkten miss­traut, kann sich Gold, Silber und Platin auch phy­sisch kaufen.
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An der SIX Swiss Exchange kön­nen unter­schied­li­che Gold ETF gekauft wer­den. Beispielsweise kann der ZKB Gold ETF oder der CS ETF II (CH) on Gold — hedged CHF gekauft wer­den. Beim Credit-Suisse ETF ist das Währungsrisiko von Gold in USD gegen­über den CHF abge­si­chert. Natürlich sind auch ande­re Produktanbieter wie die Julius Bear, ZKB und UBS mit wäh­rungs­ge­si­cher­te Gold ETF am Markt vertreten.

Hätte man bei­de ETF’s am 29.12.2009 gekauft und an den fol­gen­den Tagen verkauft:

Produkt Rendite am
8.06.2010
Rendite am
24.09.2010
ZKB Gold ETF 25.86% 11.40%
CS ETF II (CH) on Gold — hedged CH 12.03% 15.84%

wäre der wäh­rungs­ge­si­cher­te ETF ein­mal die bes­se­re und ein­mal die schlech­te­re Wahl gewesen.
Im Bereich “Autor und Computer hat­ten Ferien” (Spanien und Portugal war ange­sagt) ist deut­lich zu erken­nen, wie der Kurs des ZKB Gold ETF mit dem UDS fiel, wäh­rend der CS hedged zuleg­te. Im 2010 wäre die Rendite des ZKB Gold ETF meis­tens höher aus­ge­fal­len, erst mit dem USD/CHF Kurs von unter 1.04 konn­te der wäh­rungs­ge­si­cher­te ETF die Renditeführung übernehmen.
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Aktuelle Finanzkrise

Geld ist nicht mehr Mittel zum Zweck, son­dern wur­de zum Selbstzweck. Da die Geldmenge viel schnel­ler als die Realwirtschaft expan­diert, wird seit eini­gen Jahren mehr Geld mit Geld ver­dient als mit der Entwicklung von Gütern.

Billiges Geld soll auch diese Krise lösen

Eine Pleitewelle von Banken, Versicherungen usw. wur­de ver­mie­den, weil die Staaten und ihre Nationalbanken die Geldschleuse weit öff­ne­ten. Lang anhal­ten­de Rezessionen wur­den in den letz­ten 2 Jahrzehnten gemie­den, da die Gefahr von Deflation und Massenarbeitslosigkeit bestand. Dieses bil­li­ge Geld führ­te dazu, dass die Ungleichgewichte bestehen blie­ben und die Verschuldung sowie Leitungsbilanzdefiziten eini­ger Industriestaaten wie der USA stark zunah­men. Die Zentralbanken, Wirtschaft, Vermögenden und die fehl­ge­lei­te­te Politik haben die Reichen noch rei­cher gemacht und die Armen wur­den noch ärmer. Die über­schüs­si­gen Vermögen lan­de­ten als Spekulation in den Finanzmärkten und weni­ger bei den Menschen, die es als Konsumausgabe benötigen. 

Inflation

Der Begriff Inflation (von infla­re = auf­blä­hen) bezieht sich auf das Geld, bzw. die Aufblähung der Geldmenge. Die meis­ten Menschen ver­wech­seln immer noch Inflation mit stei­gen­den Preisen, jedoch ist dies nur die Folge der Inflation. Dem gege­be­nen Angebot steht eine ver­mehr­te Anzahl von Geldscheinen gegen­über, daher muss ein Produkt bzw. Leistung mit mehr Geldscheinen abge­gol­ten wer­den. Die Verantwortlichen der Inflation sind die Notenbanken, sie geben mit ihren Notenpressen das Zuviel an Geldscheinen in den Umlauf.

Inflation ein Risiko für den Anleger

Ich habe schon in “Wie Inflation uns aus­trickst, und war­um nur rea­le Renditen zäh­len, was pas­siert mit der Kaufkraft eines CHF” geschrie­ben, wie nega­tiv sich die Inflation auf die Geldvermögen auswirkt.

Seit 1994 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Inflation sehr gut kon­trol­lie­ren kön­nen. Wie im fol­gen­den Diagramm ersicht­lich, stie­gen mit der Inflationsrate meist auch ver­zö­gert der 3‑Monats-Libor. Daraus könn­te man schlies­sen, dass auch die nächs­te Inflation die Geldvermögen nicht entwertet.

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Quelle: Berner Kantonalbank, Volkswirtschaft/Grafiken

Hyperinflation

Hyperinflation ist eine star­ke Form der Inflation, lei­der gibt es kei­ne Definition, ab wel­cher Inflationsrate von Hyperinflation gespro­chen wird. Daher wird der Begriff all­zu oft schon nur für eine hohe Inflation missbraucht.

Ich glau­be nicht, dass wir in den nächs­ten Jahren eine Hyperinflation in den Industriestaaten erle­ben wer­den. Schon eine Inflation von 5–10% p.a. führt in eini­gen Jahren zu einem immensen Kaufkraftverlust.

Kontroverse über Consumer Price Index (CPI)

Über die letz­ten Jahrzehnte unter­lag die Messung des CPI in den USA immer wie­der Korrekturen. Es stellt sich damit die Frage, ob der CPI noch die Realität misst oder eher ein Manipulationsfaktor für geschön­te US-Statistik ist:

//www.youtube.com/watch?v=zPkTItOXuN0

John Williams auf Shadow Government Statistics hat die­se Anpassungen bzw. Manipulationen der US-Regierung an den Berechnungsmethoden für sei­nen Verbrauchsindex nicht über­nom­men. Sein Index weist eine weit­aus höhe­re Inflation aus:


Quelle: Shadow Government Statistics: Alternate Inflation Charts

Deflation

Deflation ent­steht durch über­mäs­si­ges Sparen infol­ge pes­si­mis­ti­scher Beurteilung der Zukunft bzw. durch eine Überproduktion von Gütern, die weit über der Nachfrage steht. Die Deflation kann zu einer Abwärtsspirale von sin­ken­den Preisen und der redu­zier­ten Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aus­lö­sen, dies ist natür­lich das Gegenteil vom erwünsch­ten Wirtschaftswachstum.

Beispiel Great Depression

Nach dem Börsencrash von 1929 wur­de die Geldmenge durch die Notenbanken dras­tisch redu­ziert. Zuvor wur­den in den 1920er-Jahren all­zu leicht­fer­tig mit Krediten umge­gan­gen. Zudem war in Europa noch vie­len die Hyperinflation der frü­hen 1920er-Jahre sehr prä­sent. Durch die restrik­ti­ve Geldpolitik wur­de in den 1930er-Jahren die bis­her gröss­te Wirtschaftskrise ausgelöst.

Beispiel Japan

Japan steckt sein den 1990er-Jahren in einer schlei­chen­den Deflation, obwohl die Notenbank 1991 etwas spät die Geldschleusen mit meh­re­ren Schritten zu qua­si 0% Leitzins öff­ne­ten. Auch die Staatsausgaben wur­den stark erhöht und betra­gen heu­te zir­ka 220% des Bruttoinlandsprodukts. Erst in den Jahren 2003/2004 gelang es, die Krise eini­ger­mas­sen zu been­den, doch seit der neu­en Finanz- und Wirtschaftskrise ist Japan wie­der zurück in der Deflation. Anderseits sank das Bruttoinlandsprodukt bezüg­lich die­ser Krise nie, son­dern expan­dier­te durch­schnitt­lich 1.2 p.a. und es gelang, die Depression zu vermeiden.

Viel des bil­li­gen Geldes wan­der­te in Fremdwährungskredite statt in die japa­ni­sche Wirtschaft. Der Begin der aktu­el­len Finanzkrise im August 2008 lies die Carry-Trade-Blase plat­zen und der JYP stieg sehr kur­zei­tig rasant an. Nun sol­che län­ger oder auch kurz­fris­ti­gen Spekulationsblasen sind bezeich­nend für die­ses 2000–2009 Jahrzehnt. 

Stagflation

Stagflation ist eine Wortschöpfung aus Inflation und Stagnation. Bis zur Ölkrise der 1970er-Jahre war die Stagflation weit­ge­hend unbe­kannt. Weitere Informationen sie­he Wikipedia.

Anlagen mit Inflationsschutz oder variablen Zinsen

Inflation schä­digt ten­den­zi­ell die Geldvermögen (Bankguthaben, Anleihen) mehr als Sachvermögen (Aktien, Immobilen, Rohstoffe). Immobilien, Rohstoffe und Aktien sind his­to­risch posi­tiv mit der Inflation kor­re­liert — dies ist eine sehr all­ge­mei­ne Aussage! In der Regel stei­gen über einen sehr lan­gen Zeitraum mit der Inflation auch die Notierungen die­ser Anlagen. Es gibt nicht die bes­te Assetklasse, die wäh­rend eines Inflationszyklus alle ande­ren schlägt. Daher ist wahr­schein­lich eine Diversifikation in unter­schied­li­che Assetklassen die bes­te Strategie für die Kaufkrafterhaltung.

Aktien

Es ist ein gros­ser Irrtum, dass die Aktien bei einer Inflation fal­len. Bei “Inflation Is the Enemey” kön­nen Sie ent­neh­men, das auch Aktien wäh­rend infla­tio­nä­ren Zeiten meis­tens ein her­vor­ra­gen­der Inflationsschutz waren. Die Zentralbanken bekämp­fen die Inflation in der Regel mit der Erhöhung der Zinssätze, dadurch ver­lie­ren Aktien an Attraktivität, wenn aber die Zentralbanken nicht sofort mit der Steigerung der Zinssätze auf die Inflation ant­wor­ten, blei­ben Aktien mit Rohstoffen und Immobilien die bes­te Wahl.

Vielfältige Ereignisse kön­nen den deut­lich vola­ti­le­ren Aktienmarkt gegen­über einem Preisindex beein­flus­sen, zudem hat­ten wir in den letz­ten 40 Jahren fast durch­ge­hend Inflation. Daher lässt sich eine direk­te posi­ti­ve Korrelation kaum bele­gen. In den 1970er Jahren gab es einen Zeitraum, wo die Inflationsrate über 5% betrug, trotz­dem erlit­ten die Aktienkurse erheb­li­che Rückschläge.

Immobilien

Es ist sehr umstrit­ten, wie gut Immobilien vor einer galop­pie­ren­den Inflation schüt­zen. Ich habe sehr viel wider­sprüch­li­ches Material gefun­den. In der Schweiz haben wir in den letz­ten Jahren eine Bevölkerungszuwanderung erlebt, dies för­dert natür­lich die Nachfrage nach Immobilien.

Direkte Immobilienanlage

Bei einer Direktinvestition spielt die Lage der Immobilie eine wich­ti­ge Rolle zudem ist der Kauf einer Immobilie auf­wän­dig und die Transaktionskosten sind hoch.

Indirekte Immobilienanlage

Dabei kann der Investor auch mit einem klei­nen Budget bei­spiels­wei­se offe­ne Immobilienfonds am Sekundärmarkt handeln. 

Letztendlich muss die Assetklasse Immobilien sehr dif­fe­ren­ziert betrach­tet wer­den, abhän­gig von Lage, Wohn- oder Geschäftsimmobilie sowie der Wahl der Investition.

Inflationsgeschützte Anleihen (Linker)

Die Hauptwährung mei­nes Portfolios ist der CHF. Leider gibt es kei­ne schwei­ze­ri­schen Staatsanleihen mit Inflationsschutz, daher trägt der Anleger von Linker das Währungsrisiko von EUR oder USD. In Europa gibt es eini­ge Länder wie Frankreich, Deutschland, Italien usw., wel­che Inflationsgeschützte Anleihen in EUR aus­ge­ben. Zudem gibt es eini­ge ETFs, die die­ses Thema abde­cken. In Europa wird der Harmonisierter Verbrauchsindex (HVPI) als Referenz für die Indexberechnung benutzt. Sowohl der nomi­na­le Rückzahlungsbetrag wie auch der Jahreszins wird um den Anstieg des Preisindex erhöht. Beträgt bei­spiels­wei­se der Zinscoupon 1.5% und steigt der Preisindex 3% p.a., so beträgt der Zins im zwei­ten Jahr 1.591% und die Rückzahlung wäre nach zwei Jahren 106.9. Der Schutz vor der lau­fen­den Geldentwertung hat ihren Preis, ver­gli­chen mit der fest­ver­zins­li­chen Anleihe, ist der Zinscoupon sehr viel tie­fer. Heute ren­tiert eine klas­si­sche deut­sche Staatsanleihe mit fünf Jahren Laufzeit bei etwa 2.8% p.a., eine iden­ti­sche infla­ti­ons­ge­schütz­te Staatsanleihe bie­tet eine Rendite von 1.6% p.a..

Risiko

Gegenüber einer fest­ver­zins­li­chen Anleihe reagiert auch der Linker auf die Bonität des Schuldners, und bei einem Leitzinsanstieg erlei­den auch die infla­ti­ons­in­de­xier­ten Papiere einen Kursverlust.

Floating Rate Notes (Floater)

Normalerweise erhö­hen die Zentralbanken die Leitzinsen bei stei­gen­der Inflationsrate. Bei einer Floater-Anleihe ist der Nominalzins häu­fig an den 3‑Montas-Libor gekop­pelt. Dadurch wird vier­tel­jähr­lich der Nominalzins des Floaters ange­passt. Zum Mindestzinssatz der auf Grund der Bonität des Emittenten zu Stande kommt, erfolgt ein all­fäl­li­ger varia­bler Zinssatz, der sich auf den Referenzzinssatz bezieht. Aktuell ist der 3‑CHF-Monats-Libor zir­ka 0.25% daher sind die Zinsen ende 2008 rich­tig­ge­hend ein­ge­bro­chen. Leider haben die meis­ten an der SIX in CHF gelis­te­ten Floater eine Laufzeiten bis maxi­mal 2012, wenn kei­ne Leitzinserhöhung in Kürze erfolgt, wird sich eine sol­che Anlage gegen­über einer fest­ver­zins­li­chen Anleihe kaum rechnen. 

Rohstoffe allgemein

Rohstoffe sind im Algemeinen und nicht nur Gold ein guter Inflationsschutz. Bei der SIX gibt es eine brei­te Palette von ETF’s mit Schwerpunkt auf Edelmetalle. Wobei es mit dem EasyETF S&P GSCI TM CAPPED COMMODITY 35/20 bei­spiels­wei­se auch einen ener­gie­las­ti­gen ETF ange­bo­ten wird.

Gold

Das Vertrauen in die Weltwährung Gold ist hoch und wann immer die Menschen den Glauben an das Papiergeld ver­lie­ren, steht Gold hoch im Kurs. Gold hat gegen­über den ande­ren Rohstoffen zusätz­lich den Vorteil, dass es sich auch in einer Stagflation bewäh­ren soll­te. Wird das Wirtschaftswachstum näm­lich wie­der nega­tiv, so fällt die Nachfrage und damit der Preis bei den Industrierohstoffen wie Rohöl, Silber usw.

Es ist rich­tig, dass der Goldstandard über einen lan­gen Zeitraum funk­tio­nier­te. Der Goldstandard und fes­te Wechselkurse waren auch die Zutaten für der Great Depression. Daher wird der Goldstandard mit Sicherheit nicht wie­der ein­ge­führt wer­den, sie­he auch “Goldstandard, Deflation und Depression”.

Goldanlagen

Gold ist erst seit 1999 wie­der eine ren­ta­ble Anlage, sie­he “Gold seit 1872″. Leider war Gold des Öfteren kein guter Inflationsschutz, bei­spiels­wei­se stieg der CPI von 1980 bis 1990 um 60%, wäh­rend das Gold in den bei­den Jahren bei USD 500 bzw. USD 400 lag. Wäre Gold immer ein guter Inflationsschutz gewe­sen, so wür­de im fol­gen­den Chart der nomi­na­le Goldpreis die infla­ti­ons­ad­jus­tier­te Linie überdecken.

Gold_inflation
Quelle: Gold and Inflation
Siehe auch: Goldrausch mit Tücken

Physisches Gold: Gold kann in kleins­ten Mengen, in Form von Goldbaren gekauft wer­den. Es soll­ten mög­lichst gros­se Einheiten erwor­ben wer­den, andern­falls fällt die Spanne zwi­schen Geld- und Briefkurs sehr hoch aus. Ich hat­te bis­her kein phy­si­sches Gold, ich glau­be nicht, dass die Währungen zusam­men­kra­chen, so das Geld nur noch zum Anfeuern des Kaminofens benutzt wer­den kann.

Gold ETF: In der Schweiz wer­den eini­ge Gold-ETFs ange­bo­ten. Diese sind mit phy­si­schen Gold hin­ter­legt, wobei eine mög­li­che phy­si­sche Auslieferung je nach Fonds anders gehand­habt wird. Normalerweise wer­den Goldbarren in der Form von 400 Unzen (ca. 12.5 kg) mit der Feinheit 995/1000 mit die­sen ETFs gehan­delt. Bisher hat­te ich den ZKB Gold ETF die­ser hat kein CHF-Hedging gegen­über dem USD. In naher Zukunft wer­de ich nur noch wäh­rungs­ab­ge­si­cher­te Gold ETFs in Betracht zie­hen. Die Korrelation USD/CHF und Gold war in den letz­ten Monaten klar nega­tiv, d.h. wenn der Dollar gegen­über dem CHF ver­lor, stieg der Goldkurs.

gold_etf_heding

In einem Vergleich gab dies eine klar bes­se­re Rendite für den CHF-Währungsabgesicherten Julius Baer Physical Gold Fund (CHF) A gegen­über dem ZKB Gold ETF. Natürlich muss die Korrelation USD/CHF und Gold beob­ach­tet werden.

Goldminenaktien: In den 1970er Jahren war der Kursanstieg der Goldminenaktien höher als beim Gold selbst. Der Privatanleger soll­te nicht ein­zel­ne Minenaktientitel kau­fen, bes­ser ist es ein Fonds bzw. ein ETF zu kau­fen. Bei den ETFs ist die Auswahl zur­zeit noch gering, in Deutschland wird der ETFX Russell Global Gold Fund (ISIN:DE000A0Q8NC8) von ETF Securities angeboten.

Mögliches Szenario: Zuerst leichte Deflation danach Inflation

Der Markt wird die Erwartung einer Deflation bzw. Inflation vor­weg­neh­men. Wobei zur­zeit der Markt eher auf eine Inflation spe­ku­liert. Dies ent­neh­me ich dem stei­gen­den Goldpreis und dem Anstieg des SXI Real Estate Funds Preisindex. Wobei Gold auch als teil­wei­se Währungsabsicherung gegen den Zerfall des USD dient. Was sag­te Fritz Plass einst: “In Zeiten sta­bi­len Geldwerts ist Gold eine Ware, in Zeiten der Inflation ist Gold Geld”.

SIX_real_estate_index

Viele Wirtschaftsökonomen und Investoren glau­ben, dass es kei­ne rich­ti­ge Deflation gegen kann, da die Regierungen und ins­be­son­de­re die USA dies mit allen Mittel ver­mei­den wol­len. Notfalls wer­den die Staaten wei­te­re Konjunkturprogramme auf­le­gen und/oder für wei­te­re Steuererleichterungen sorgen. 

TIPS als Indikator der Inflationserwartung in den USA

Die Differenz der bei­den yields (Rendite auf Verfall) einer 10-Jahre U.S. Treasury Inflation Protected Securities (TIPS) und einer 10-Jahren U.S. Staatsanleihe kön­nen als Indikator für die erwar­te­te Inflationsrate genutzt wer­den. Bei Bloomberg Goverment Bonds kön­nen Sie die­se Angaben finden:

us_treasuries

tips_yield

Die Differenz von 2.37% p.a. (3.8% — 1.43%) ist die erwar­te durch­schnitt­li­che Inflation für die nächs­ten 10 Jahre. 

Fed Target Rate

Federal_Funds_Rate_(effective)
Quelle: Federal funds rate

Da wei­te­re Leitzinssenkungen der US-Notenbank (Fed) nicht mög­lich sind, kommt die quan­ti­ta­ti­ve Lockerung (quan­ti­ta­ti­ve easing) zum Zug. Das aktu­el­le Weltwirtschaftssystem ver­trägt schein­bar nur noch Dauerwachstum, andern­falls liegt es sehr schnell auf der Intensivstation.

Industrieländer haben einen rissigen Schuldenberg

Seit 1983 wur­den die Zinsen in Wellenbewegungen immer wei­ter gesenkt. Jetzt sind wir fast bei 0% ange­kom­men, wie wird die nächs­te Krise bzw. Teil 2 die­ser Krise bewäl­tigt, es gibt kaum noch Spielraum für noch bil­li­ge­res Geld. Zudem haben sich die ent­wi­ckel­ten Staaten auf Grund der auf­ge­leg­ten Konjunkturprogramme, Bankenhilfe und sin­ken­den Steuereinnahmen noch mehr ver­schul­det. Ein Sonderfall ist die USA, ein Staatsbankrott die­ses Staates ist unwahr­schein­lich, weil sich die­ser in eige­ner Währung gegen­über dem Rest der Welt ver­schul­den kann. Indessen kann natür­lich auch eine Abwertung des USD inner­halb 1–3 Jahren von 60% und mehr als Staatsbankrott der USA bewer­tet wer­den, ihre Kreditwürdigkeit wäre damit ver­mut­lich voll­ends verloren.

Inflation ist die einfachste Lösung für die Vernichtung von Staatsschulden

Für mich gehört die Mehrheit der Politiker zu den unfä­higs­ten Menschen die­ser Welt, alle unan­ge­neh­men Themen wie die Verschuldung der öffent­li­chen Haushalte oder die Umwertzerstörung wer­den in die Zukunft ver­scho­ben. Es gibt genü­gend Beweise mei­ner Thesen. Neulich haben sie ihre Unfähigkeit an der UN-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen ein­mal mehr bestä­tigt. Das Ziel die­ser Kaste ist die Wiederwahl und nicht das län­ger­fris­ti­ge Wohl des Volkes. 

Jeder Politiker, der an die Adresse der Banker eine Moralpigt hält, soll­te sofort eine gel­be Karte krie­gen, es ist nichts ande­res als ein Beleg der ihre Untätigkeit unter­mau­ert. Es spielt kei­ne Rolle ob die­se Dame oder Herr den Namen Angela Merkel, Barack Obama oder Hans-Rudolf Merz trägt. Die Pflicht die­ser Politiker ist dem Spiel der Finanzmärkte neue Regeln zu geben — ein­fa­che Regeln sind gute Regeln.

Mit Steuererhöhungen, Sparmassnahmen oder mit einer zukunfts­ge­rich­te­ten Vision des Ökologischen wirt­schaf­ten wer­den kaum Wählerstimmen gewon­nen, da wäre eine Inflation als höhe­re Gewalt sehr will­kom­men. Innerhalb eini­ger Jahre könn­ten die Staatsschulden hal­biert wer­den und die Schuldigen könn­ten höchs­tens bei den Zentralbanken gefun­den werden.

Zentralbanken

Natürlich sagen uns Ben Bernanke oder auch das SNB-Direktorium, das sie genü­gend Werkzeuge für die Vermeidung der Inflation haben. Es ist auch wahr, dass die wich­ti­gen Zentralbanken unab­hän­gig ihrer Regierungen agie­ren kön­nen. Anderseits las­tet ein hoher poli­ti­scher Druck auf den Währungshüter und die­se wer­den die Leitzinse wahr­schein­lich eher zu spät als zu früh anhe­ben. Die Verantwortlichen der Zentralbanken müs­sen natür­lich gegen aus­sen äus­sern, dass sie noch immer Herr der Lage sein, andern­falls wür­den sie schon heu­te eine Inflation herbeien.

Portfolios für Deflation und Inflation

Im IndexNews des Handelsblatt vom 7.2009 wur­de das Thema “Die rich­ti­ge Anlage bei Inflation und Deflation” auch behan­delt. Dazu gab es je zwei Portfoliovorschläge die Inflation bzw. Deflation.

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Die Depots Inflation und Deflation unter­schei­den sich stark, die mög­li­che Umschichtung von Deflation nach Inflation wäre sehr teu­er zudem müss­te auch noch das Timing stimmen.

Im Teil zwei wer­de ich auf die Portfolios eingehen…