In der letz­ten Handelswoche vom November 2008 fand gemäss Bloomberg mit 12% der gröss­te Kursanstieg des S&P 500 seit 34 Jahren statt. Beim MSCI World Index waren es mit 12% gar der höchs­te Kursanstieg sein 1970, sie­he “U.S. Stocks Gain, Capping S&P 500’s Best Weekly Rise Since 1974″.

Meine bisherige Performance im 2008

Zurzeit bin ich in etwa mit 18% in Aktien inves­tiert und habe noch den Short ETF DB X‑TR EURO STOXX 50. Dieser Short-ETF dient der Aufrechterhaltung mei­ner Strategie, die ich im mei­nen Blogeintrag “Mein Portfolio 2008″ erklär­te. Im November habe ich kei­ne Aktien bzw. Aktien-ETFs gehan­delt, mein Fokus lag auf den Unternehmensanleihen, mit der Ausnahme, dass ich lei­der mei­nem Flop, sie­he unten — noch gutes Geld nach­ge­wor­fen habe. Mein Portfolio ist YTD immer noch zir­ka 3% im Minus.

Mein erster grosser Flop

Immoeast ist bis­her mein gröss­ter Flop, da habe ich mich völ­lig ver­grif­fen, sie­he “Immoeast: 900 Millionen von der Börse lan­de­ten in Liechtenstein”. Hier droht der ers­te Totalverlust, ohne die­se Immoeast-Transaktionen wäre mein Portfolio sogar leicht im Plus. Nun ist es lei­der nicht so und ich zah­le einen schö­nen Beitrag an die­sen öster­rei­chi­schen Wirtschaftskrimi. In der Zukunft wer­de ich bei der Asset-Klasse Immobilien, nur noch in Immobilienfonds oder in Schweizer Immobiliengesellschaft investieren.

Anlagefonds

Im 3. Quartal 2008 hat sich das in der Schweiz plat­zier­te Fondsvermögen um 16 Milliarden auf 510 Milliarden CHF redu­ziert, dabei waren die Aktienfonds am stärks­ten davon betrof­fen. Ich gehe hier nur auf die zwei unter­schied­li­chen Anlageprodukte 130/30 und Absolute-Return-Fonds ein. Bei den Fondsgesellschaften hat­ten die­se eher jun­gen Produkte bis vor ihrem Absturz einen rei­sen­den Absatz.

130/30-Fonds

Gemäss dem Cash dai­ly vom 26.11.2008 ist die Bilanz die­ser Produkte mise­ra­bel. Der UBS Key Selection US Equities 130/30 (USD) B (LU0300928990) bei­spiels­wei­se hat im Oktober 23% an Wert ver­lo­ren, sein Vergleichsindex dage­gen “nur” 17%. Beim Select Fund Swiss Equities 130/30 der Credit Suisse (CH0017229615) belau­fen sich die Verluste seit Anfang Jahr bis Ende Oktober auf 29%. Der Vergleichsindex liegt 27% im Minus.

Absolute-Return-Fonds

Dem Versprechen unab­hän­gig vom Marktumfeld stets eine posi­ti­ve Rendite zu erzie­len wur­den die­se Anlagevehikel nicht gerecht. Die UBS und CS liqui­dier­ten teil­wei­se die­se Fonds, sie­he “Nach der CS schliesst auch die UBS Anlagefonds”. Ich dach­te immer, nur die finan­zi­ell bes­ser gestell­ten Privatanleger bekom­men die ein­träg­li­che­ren Anlageprodukte. Dies ist schein­bar nicht so, hier­zu mei­ne indi­rek­te Erfahrung zu einem Absolute-Return-Mandat der UBS.

Im Mai 2007 gab es in Thun eine UBS-Veranstaltung, die den Privatanleger ihre Absolute-Return-Mandate näher brach­te. Ich habe danach im Juli 2007 eine aus­führ­li­che Dokumentation einer sol­chen Anlage gese­hen, die­se wur­de mir von einer nahe­ste­hen­den Person zur Begutachtung unter­brei­tet. In der Sonntagszeitung vom 16.11.2008 las ich im Artikel “Absolute-Return-Mandate: Kündigungen bei UBS”, dass der Defensive bei minus 16.8% und der Aggressive gar bei minus 26% lag. Diese Vermögensverwaltungsmandate ste­hen dem Kunden ab einem Vermögen von 250‘000 CHF zur Verfügung. Was mich nebst der hohen nega­ti­ven Rendite noch mehr erstaunt, sind die ver­steck­ten hoben Gebühren die schein­bar bis zu 4% betra­gen kön­nen, bei der Durchsicht die­ser umfang­rei­chen Anlagedokumentation wäre ich nie dar­auf gekom­men, dass in die­sem Fonds sol­che Kosten ver­steckt sind. Ein sol­ches Anlageprodukt wür­de ich aus heu­ti­ger Sicht nie­mals empfehlen.

ETF und nochmals ETF

Immer mehr Privatanleger wird bewusst, dass sich von ihren Anlageberatern abge­zockt wer­den. Die meis­ten der teu­ren Anlagefonds, die den Markt nicht schla­gen, soll­te kein ver­nünf­ti­ger Anleger mehr kau­fen. Fast alle Aktienfonds haben einen Benchmark den sie schla­gen wol­len. Wenn bei­spiels­wei­se ein Aktienfonds den MSCI World als Benchmark hat und die­ser 50% in Minus steht, wird der Aktienfonds mit 80% Wahrscheinlichkeit auch 50% und mehr im Minus ste­hen. Nun gibt es Produkte wie Absoulte-Return-Fonds die nicht ver­su­chen einen Benchmark zu schla­gen, son­dern wie oben erwähnt, in jedem Marktumfeld eine posi­ti­ve Rendite zu erzie­len. Wegen dem star­ken Herdenverhalten der Fonds-Manager bleibt auch dies Wunschdenken, die ein­zi­ge Alternative sind für mich die Hedgefonds, wobei ich hier ande­re Vorbehalte habe. Es gibt nur noch weni­ge Gründe einen Aktienfonds oder die oben genann­ten Fonds zu kau­fen, vie­le Anlagethemen wer­den heu­te viel güns­ti­ger und trans­pa­ren­ter von ETFs abgedeckt.

Viele Anleger glau­ben noch immer, Geld zu inves­tie­ren sei kom­pli­ziert und über­las­sen so die Geschicke ihrer Geldanlagen den so genann­ten Finanzprofis, die oft­mals vor lau­ter Bäumen den Wald nicht mehr sehen bzw. vor lau­ter Retrozessionen und Provisionen die Interessen des Kunden vernachlässigen.

Wir haben ein Abstimmungswochenende, ich glau­be, den Inhalt die­ser Abstimmungen zu ver­ste­hen. Dabei rich­ti­ge Wahl zu tref­fen, ist weit­aus schwie­ri­ger, als einen ETF aus­zu­wäh­len und an den Aktienbörsen zu handeln.

Prognosen der Finanzprofis

Hier eine Auflistung eini­ger Prognosen der Finanzprofis. Die Prognosen wur­den im Oktober und November gemacht:

14.10.2008: Cash daily “Das Kursfeuerwerk wird verglühen”

Philipp Bärtschi, Aktienstratege Bank Sarasin: Die Erholung ist nicht nachhaltig.
Dietmar Lohrmann, Chef Worldwide Equity Research: Erholungsrally dau­ert höchs­tens vier Wochen. Seine Prognose sieht den SMI gar auf 900 Punkte fallen.

Christian Gattiker, Leiter Research Julius Bär: Er glaubt, dass die bis­he­ri­gen Tiefstände noch­mals erreicht werden.

29.10.2008: Handelszeitung Nr. 44 “Markt wird 30 Prozent steigen”

Oswal Grübel, sie­he “Markt wird 30 Prozent stei­gen

13.11.2008: Cash daily “Der Wendepunkt ist schon erreicht”

Nigel Bolton, Europa-Aktienchef, Blackrock: Für das vier­te Quartal 2009 pro­gnos­ti­ziert Bolton ein erneu­tes Wachstum der euro­päi­schen Wirtschaft. Die Aktienmärkte in Europa haben sich in der Vergangenheit immer sechs bis neun Monate vor der Konjunktur erholt. Europäische Titel sei­en der­zeit güns­ti­ger bewer­tet als US-Amerikanische Aktien.

24.11.2008: Cash daily “Noch sind Aktien keine Schnäppchen”

Philipp Bärtschi, Aktienstratege Bank Sarasin: Die Preise am Aktienmarkt sind fair, aber nicht güns­tig. Er geht davon aus, dass erst im zwei­ten Quartal 2009 eine Wende der vor­aus­lau­fen­den Indikatoren statt­fin­den und damit mehr Optimismus für den Gewinnausblick herrscht.

Roger Kunz, Chefstratege Clariden Leu: Im kom­men­den Jahr wer­den durch eine Verschlechterung der Fundamentaldaten noch wei­te­re Gewinnrevisionen anstehen.

Meine Prognose

Die Wirtschaftsaussichten sind düs­ter, daher müss­ten die Aktienkurse die bis­her gese­he­nen Tiefs noch­mals unter­schrei­ten. Aber wenn Philipp Bärtschi davon spricht, dass wir den Boden noch nicht gese­hen haben, bekom­me ich bestimm­te Zweifel, ob wir die Tiefs noch­mals sehen wer­den. Mir ist es ziem­lich egal, ob es an der Börse nach unten oder nach oben geht, mei­ne Strategie ist für bei­de Richtungen aus­ge­legt. Gehen die Kurse nach unten, wer­de ich wei­ter mei­ne Aktienposition aus­bau­en und geht es weit nach oben, wer­de ich mei­ne Aktienposition abbauen.

Natürlich wün­sche ich mir, dass sich die Wirtschaft so schnell wie mög­lich erholt und nur weni­ge Menschen der Realwirtschaft ihre Arbeit ver­lie­ren. Anderseits bin ich sehr froh, wenn die Banken Zigtausende von ihren für die Realwirtschaft unnö­ti­gen Bankangestellten abbauen.

Meine letzten bedeutenden Transaktionen

Bis zur Lehman Brother Insolvenz war mein Portfolio 3% im Plus. Am 16.9.2008 ver­kauf­te ich mei­ne letz­ten Anteile am ETF Proshare Short S&P 500.
Am 26.9.2008 kauf­te ich den iShares MSCI World, dies weil der MSCI World um mehr als 25% unter sei­nem bis­he­ri­gen Höchststand lag. Diese 25%-Regel habe ich mir anfangs Jahr auferlegt.

Ich habe nicht damit gerech­net, dass der MSCI World noch wei­ter so stark ein­bre­chen wür­de. Der iShares MSCI World erreich­te sei­nen bis­he­ri­gen Tiefstand am 27.10.2008 mit USD 17.75. Damit kauf­te ich bei der ers­ten Transaktion zu vie­le Anteile die­ses ETF.

Zwischenzeitlich lag die Performance mei­ne Portfolios fast 5% im Minus, auch weil die Obligationen die ich hal­te, teil­wei­se sehr stark ein­ge­bro­chen sind. Mein Portfolio hat sich seit dem Tief zum Teil erholt und ich bin zur­zeit knapp 2% im Minus. Diese nega­ti­ve Rendite gefällt mir über­haupt nicht, ich habe den Anspruch in jedem Jahr eine posi­ti­ve Rendite über einer siche­ren Anlage zu erzie­len. Jedoch muss ich kurz­zei­tig eine nega­ti­ve Rendite akzep­tie­ren, da ich bei fal­len­den Kursen mein Aktienportfolio aus­baue, den Boden wer­de auch ich nicht fin­den. Anfangs Jahr habe ich beschlos­sen nicht einen Benchmark als Massstab für mei­ne eige­ne Performance zu neh­men, weil ich nicht von stei­gen­den Aktienkursen ausging.

Marktlage

In die Märkte, wel­cher der Privatanleger direkt inves­tie­ren kann, gab es in den letz­ten Jahren bzw. Monaten eini­ge Blasenbildungen. Letztlich gab es in die­sem Jahr bei­spiels­wei­se noch die Rohstoffblase, die dann auch platzte.

Blase Geplatzt Datum Ereignis
US-Hypothekenmarkt Juni 2007 Moody’s stuft 131 Ratings von Asset-Backed Securities (ABS) aus dem Subprime-Markt her­un­ter. Weitere Überprüfungen wer­den angekündigt.
Aktien Oktober 2007 Höchststände wur­den erreicht.
Öl und Soft Commodities Juli 2008 Höchststände wur­den erreicht.
Corporate Bonds September 2008 Obligationen wie bei­spiels­wei­se von GE oder BMW sind stark gefallen.
Carry Trades September 2008 Nach der Lehman Brother Insolvenz, leg­te der JPY gegen­über den ande­ren Währungen stark zu — wahr­schein­lich auf Grund der Auflösung von Carry Trades.
Immobilien Oktober 2008 Einige Immobilienfonds Europas wur­den “ein­ge­fro­ren”, d.h. kei­nen Handel mehr.

Aus mei­ner Sicht war der JPY gegen­über den ande­ren wich­ti­gen Währungen zu schwach, die­se Verzerrung ist jetzt mit dem Auflösen der Carry Trades ver­schwun­den. Auch Gold wur­de sei­nem Ruf als Asset für die Krise nicht gerecht. Fast alle Asset Klassen kor­re­lie­ren seit dem Lehman Brother Bankrott sehr stark zuein­an­der und die von den Finanzmathematikern gern ver­wen­de­te Normalverteilung ist für die momen­ta­ne Marktlage untaug­lich. Damit ist auch die Portfolio-Optimierung die auf nor­mal ver­teil­te Vermögenswerte basiert hin­fäl­lig. Somit ist die Asset Allokation in die­sem Marktumfeld nicht unbe­dingt der Schlüssel zum Erfolg.

In den letz­ten Wochen über­ge­wich­ti­ge ich Firmenanleihen in mei­nem Portfolio, da ich die­se als güns­tig erach­te. Ob dies wirk­lich so ist, wird die Zukunft zei­gen, viel­leicht wer­den die Ausfälle bei die­ser Asset Klasse sehr stark zulegen.

Marktausblick

Die Konjunktur hat sich seit dem Sommer 2008 welt­weit abge­kühlt auch die Stimmung unter den Unternehmen und Verbrauchen ist stark in das Negative abge­rutscht. Die Konjunkturaussichten sind schlecht, sie­he “Steht die Weltwirtschaft vor einer Rezession”? Ich erwar­te wei­te­re nega­ti­ve Wirtschaftsnachrichten, was die Aktienkurse stark nach unten trei­ben könn­te, die­se Krise wird uns noch ein paar Monate oder gar Quartale beglei­ten. Wenn ich die jet­zi­gen Krise mit der Dotcom-Blase in Relation setz­te, so haben wir den Boden bei den Aktien noch lan­ge nicht gese­hen. Weiter hat es an den Aktienmärkten noch immer zu vie­le Zocker, solan­ge die­se nicht ver­schwun­den sind und das Medieninteresse an den Aktienmärkten so hoch ist, glaub ich nur an Bärenmarktrally. Zudem sind vie­le Experten der Meinung, dass die US-Häuserpreise wei­ter fal­len wer­den, sie­he “Home Prices Seem Far From Bottom”. Ich bin immer noch der Meinung: Sinkende Häuserpreise = sin­ken­de Aktienkurse. Damit wird die US-Konsummaschinerie nicht so schnell wie­der auf Hochtouren lau­fen, um so mehr müss­ten die Asiaten und Europäer ihren Konsum sehr stark aus­wei­ten, um die­ses Konsumdefizit der US-Amerikaner wenigs­tens teil­wei­se aus­glei­chen zu können.

Meine Strategie

Ich bin der aktu­el­len Finanzkrise auch ein biss­chen dank­bar, sie zeigt mir die Grenze mei­ner Risikobereitschaft auf. Aus die­sem Grund habe ich mir auch für die kom­men­den Monate eine kla­re Strategie auferlegt:

Mein letz­ter Aktienkauf wird bei 60–64% unter dem MSCI-World Höchststand erfol­gen, dabei muss die inves­tier­te Summe ein Drittel mei­nes maxi­ma­len Aktienanteils sein. Wenn die Indizes danach wei­ter fal­len wür­den, hät­te ich immer noch genü­gend Mittel den Kurszerfall in mei­nem Depot mit Short-ETFs ein­zu­däm­men. Falls die­ser oben genann­te Tiefstand nicht erreicht wür­de, kann ich den maxi­ma­len Aktienanteil in mei­nem Portfolio nicht aus­schöp­fen. Bis zu die­sem Tiefstand erfol­gen wei­te­re Zukäufe jeweils 5% — 10% unter den bis dahin gel­ten­den Tiefständen. Dabei inves­tie­re ich vor­wie­gend in Indizes der Industrieländer. Ich glau­be, dass die Investoren vor­wie­gend aus den west­li­chen Industrieländern kom­men und die­se zuerst in ihren Heimatländern nach Investitionen suchen, dabei wird wahr­schein­lich der Emerging Market zweit­ran­gig behan­delt. Ich wer­de die Indizes des Emerging Market aber genau beob­ach­ten, und wenn die vor­her gemach­te Aussage nicht zutrifft, wer­den ich im Gegenteil Investitionen in die­sen Markt getä­tigt. Aus mei­ner Sicht liegt die Zukunft in eini­gen asia­ti­schen Ländern wie China und Südkorea und/oder in den roh­stoff­rei­chen Ländern von Südamerika wie Brasilien und Chile.

Die Industrieländer müs­sen zuerst die nächs­te Blase erfin­den und dies kann eini­ge Zeit dau­ern. Die Wirtschaften der USA und des bri­ti­schen Königreiches sind direkt von der Dotcom-Blase in die Hypotheken-Blase über­ge­gan­gen, ich bin mir sicher die Investmentbanker arbei­ten schon am nächs­ten Hype.

Meine Fremdwährungen wie JPY, USD, EUR und GBP sind momen­tan nicht die Schuldigen mei­ner nega­ti­ven Rendite, der USD hat erheb­lich zuge­legt ist und ich habe mich vor eini­gen Monaten zusätz­lich mit güns­ti­gen USD ein­ge­deckt. Meine USD habe ich aber voll­stän­dig in Aktien inves­tiert, ich müss­te daher in der Zukunft wei­te­re USD kau­fen oder auf EUR-ETF aus­wei­chen bzw. aus­bau­en. Die Korrelationen der Aktien-Indizes in Europa und USA sind zur­zeit sehr hoch, daher wer­de ich wahr­schein­lich mei­ne noch vor­han­den EUR in die nächs­ten ETF-Transaktionen ein­flies­sen lassen.

Meine Empfehlungen

Wie Sie sehen, ver­langt mei­ne Strategie kein hohes Börsenwissen, viel­mehr sind Geduld und Disziplin ver­langt, weil ich oft­mals nicht mit der Herde ren­ne. Mein Portfolio basiert vor­wie­gend auf Anleihen, Immobilienfonds und ETF. Von Strukturieren Produkten hal­te ich wenig, da die­se meis­tens ein kom­pli­zier­tes asym­me­tri­sches Auszahlungsprofil haben. Mit Short-ETFs kann ich zudem auch auf fal­len­de Kurse setz­ten, was soll­te ich mir mehr wünschen?

Indem Sie Ihr Geld in einen Fonds geben, ver­su­chen Sie den Zufall zu kau­fen, dies kön­nen Sie selbst auch und erst noch güns­ti­ger. Diese Fondsmanager kön­nen es nicht bes­ser als ein gedul­di­ger und dis­zi­pli­nier­ter Anleger. Zudem kann nur ich mei­ne Strategie umsetz­ten, ich kau­fe in fal­len­de Märkte, ein Fondsmanager kann dies nur zu einem klei­nen Teil ris­kie­ren. Fonds haben vie­le wei­te­re Nachteile — aktu­ell zie­hen vie­le Anleger ihr Geld aus den Fonds zurück, damit gerät ein Fond unter Druck und muss nicht sel­ten wie der TargetReturn der Credit Suisse schlies­sen, sie­he “Credit Suisse liqui­diert Fonds” .

Was wir nicht brauchen

Die Fehlprognosen der Börsenprofis wie Christian Gattiker-Ericsson, Philipp Bärtschi usw. Diese Herren erschei­nen immer wie­der in den Medien um die Privatanleger mit ihren teils absur­den Prognosen zu ver­wir­ren. Sie sind der bes­te Beweis, dass die Börsenkurse nicht pro­gnos­ti­ziert wer­den kön­nen. Ich habe schon dar­über nach­ge­dacht, eine öffent­li­che Datenbank mit den Fehlprognosen die­ser Herren auf­zu­bau­en. Vielleicht könn­te man sie so zum Schweigen brin­gen. In mei­nem Weblog kön­nen Sie sich ein Bild ihrer Prognosen machen.

Nachtrag vom 15.11.2008

Gemäss UBS investor’s gui­de vom 14.11.2008 haben über 80% der Unternehmen im S&P 500 ihre Zahlen für das 3. Quartal vor­ge­legt. Die Gewinne sind um fast 14% gegen­über dem Vorjahr gesun­ken. Die Sektoren Finanz und Energie hat­ten sehr unter­schied­li­chen Einfluss auf die Gewinne. Ohne den Finanzsektor wären die Gewinne des S&P 500 um 10% gestie­gen, ohne den Energiesektor dage­gen um 27% gesunken.

Es ist wie­der ein­mal an der Zeit die Prognosen der Börsenprofis in Kurzform auf­zu­lis­ten. Auf der Heimfahrt von mei­ner Arbeit lese ich oft­mals im Zug das Cash dai­ly. Seit eini­gen Monaten habe ich eini­ge Artikel mit den Prognosen auf­be­wahrt. Im Folgenden habe ich auch noch Artikel von der Sonntagszeitung, stocks und der Handelszeitung hin­zu­ge­nom­men. Ich wer­de die­se Prognosen nicht wei­ter kom­men­tie­ren, für mich haben sie das­sel­be Niveau wie Horoskope.

17.04.2008: Cash dai­ly „Prognosen: SMI-Jahr endet im Minus“
Claude Zehnder, Leiter Prokerage Research, ZKB: Die Kreditkrise sei noch nicht aus­ge­stan­den, doch das Schlimmste lie­ge hin­ter uns. Zudem sind die noch zu erwar­ten­den nega­ti­ven Nachrichten schon in den Kursen enthalten.
Prognosen für den Punktestand des SMI Ende 2008:

Bank Datum der Schätzung 16.4.08 Datum der Schätzung 13.2.08 Datum der Schätzung 20.12.07
Clariden Leu 8200 9400 10000
Credit Suisse 9400 10100 10100
Julius Bär 8500 9100 10000
Sal. Oppenheim 8200 offen 9200
Bank Sarasin 8200 9300 9300
Bank Vontobel 8600 8750 9300
Zürcher Kantonalbank 7900 8400 9200
Durchschnitt 8429 9175 9586
SMI Schlussstand 7251 7537 8402

4.05.2008: Sonntagszeitung „Die Bullen sind zurück“

  • Ralf Rybarczyk, Fondsmanager bei DWS: „Gerade im Bankensektor haben schlech­te Neuigkeiten kei­ne nega­ti­ven Kursreaktionen zur Folge. Das ist ein kla­res Zeichen, dass der Tiefpunkt hin­ter uns liegt“. 8500 Punkte für den SMI Ende Jahr sei realistisch.
  • Credit-Suisse-Banker Philipp Vorndran: 8600 für den SMI Ende Jahr, gemäss ihm sei der Tiefpunkt durchschritten.
  • Roger Kunz, Clariden Leu: Aktien sei­en gar „sehr günstig“.
  • Philipp Bärtschi, Bank Sarasin: Es bestehe kein Grund zur Eile. Im Sommer wür­den sich an der Börse gute Einstiegschancen bieten.
  • UBS: Sieht für die nächs­ten Monate ein Umfeld mit erhöh­ten wirt­schaft­li­chen Risiken. 

16.–29.5.08 stocks, Seite 34, Matthias Wirz, Basler Kantonalbank: Gemäss ihm wür­de der SMI zum Jahresende auf 7800 bis 8000 Punkte klettern.

9.06.2008: Cash dai­ly „Börse auf dem tiefs­ten Stand seit drei Jahren“
Der SMI schmolz am 8.06.2008 zeit­wei­se auf 6661 Punkte.
Beat Grunder, Charttechniker Credit-Suisse: „Der SMI wird bei rund 6000 Punkte Boden finden“

27.6–10.7.08 stocks, Seite 20, “Verhalten optimistisch”

  • Willy Hautle, Leiter Economics & Strategy Research: Der Höhepunkt der Kreditkrise sei zwar durch­schrit­ten, jedoch sei der hohe Erdölpreis ein Störfaktor. 
  • Marco Durer, CEO Valiant Privatbank: Im zwei­ten Halbjahr soll­ten die vor­lau­fen­den Indikatoren wie­der auf eine Aufhellung am Konjunkturhimmel hin­deu­ten. Zudem wer­de sich in den nächs­ten Monaten die Finanzkrise abschwä­chen, dann könn­ten die Investmentbanken zu ihrer wah­ren Ertragskraft zurückkehren.

stocks142008

31.7–21.8.08 stocks, Seite 30, “Pessimismus ist übertrieben”
Ein Interview mit Herrn James W. Paulsen, Chefstratege Wells Fargo
Es kommt also bald zum Börsenaufschwung?
Viele befürch­ten, dass wir in eine Rezession stür­zen und die Finanzkrise noch lan­ge nicht vor­über ist. Beides kann ein­tre­ten. Aber die Börse hat sol­che Albträume bereits in die Bewertung der von mir genann­ten Sektoren ein­ge­preist. Wenn Angst der­art wei­te Kreise zieht, kommt es zu einer Börsenrally, selbst wenn die Konjunktur nur ein wenig bes­ser läuft als angenommen.

Wo steht der S&P‑500-Index Ende Jahr?
Ich sehe ihn bei rund 1680 Punkten.

8.08.2008: Cash dai­ly „Historisch gese­hen ist der Trendwende da“
Im Schnitt ver­lor der US-Leitindex S&P 500 in einer Rezession 24 Prozent. Seit dem Oktober 2007 ver­lor er 22 Prozent, daher könn­te der Tiefpunkt erreicht sein.

  • Studienautor Bernd Hartmann: Das Ende der Krise ist nun viel näher als ihr Anfang. Wir erwar­ten des­halb eine im zwei­ten Halbjahr eine Erholung.
  • Aktienstratege VP: Die Bank glaubt, dass die US-Börse klar bes­ser abschnei­den wird als die Eurozone, denn die Abschwächung sei in den USA wei­ter fortgeschritten.


22.08.08: Cash dai­ly „Juli Tiefs wer­den noch­mals erreicht“

Dieter Lohrmann, Chef der Firma Worldwide Equity Research: Er geht davon aus, dass die Tiefs vom Juli bei rund 6500 noch­mals erreicht oder gar unter­schrit­ten wer­den. „Wir befin­den uns nach wie vor in einem lang­fris­ti­gen Bärenmarkt“ In den nächs­ten Wochen wer­de der SMI deut­lich Abwärtsdruck erleben.

27.08.2008: Handelszeitung Nr. 35 „Herbst ver­spricht Potenzial“
Vom Zwischenhoch Mitte Mai bei 7785 Punkten bis zum Jahrestiefststand im Juli (6422 Punkten) hat der SMI bei­na­he 18% verloren.

  • Christoph Riniker, Aktienmarktstratege Julius Bär: Er ist nicht opti­mis­tisch, er sagt: „Wir befin­den uns in einer Bear-Markt-Rally, es dau­ert noch min­des­tens bis ins 4. Quartal, bis es bes­ser würde“.
  • Philipp Bärtschi, Analyst Basler Privatbank: Das Kursziel sieht er für den SMI bei 8200 Punkten. Es gibt Anzeichen, dass sich die US-Wirtschaft stabilisiert.
Aktienmarkt Credit Suisse UBS Vontobel ZKB Sarasin Clariden Leu Julius Bär
Schweiz
USA
Europa West: →, Emerging: ↑
Schwellenländer
Sektoren Pharma, Nahrunsmittel, Chemie Pharma, nicht zykli­sche Konsumgüter, Telekommunikation Gesundheit, Versorger, Grundstoffe Derzeit noch die eher defen­si­ven Sektoren wie Gesundheit und nicht­zy­kli­scher Konsum Telekom, Gesundheit, Energie Energie, Pharma, Nahrungsmittel nicht zykli­scher Konsum, Gesundheit, Energie/Grundstoffe
Aktien Roche, Nestlé, Lonza Swatch, Zürich Financial, Nobel Biocare Schindler, Advanced Digital Broadcast, Romande Energie Geberit, Nestlé, Synthes Synthes, Sulzer, Nestlé Sulzer, Nestlé, Roche Nestlé, Lonza, Geberit

Mit zuneh­men­der Erfahrung an der Börse habe ich die Anzahl mei­ner Wertschriften-Transaktionen erheb­lich redu­zie­ren kön­nen. Ich las­se mich grund­sätz­lich nicht auf kur­ze Spekulationsgeschäfte ein, trotz­dem beob­ach­te ich den Nachrichtenfluss der USA-Wirtschaft mit dem Kurs des S&P 500.

Am Freitag dem 13. sank das US-Verbrauchervertrauen kräf­ti­ger als erwar­tet, des­sen unge­ach­tet stieg der S&P 500 um 1.5%.

Warum die­ser Anstieg?
Für mich liegt die Erklärung in der Spekulation auf die kom­men­den Quartalszahlen der Wallstreet Banken. Nächste Woche wer­den Goldman Sachs Group, Morgan Stanley usw. ihre zwei­ten Quartalszahlen ver­öf­fent­li­chen. Im ers­ten Geschäftsquartal 2008 blieb der gros­se Einbruch bei den US-Investmentbanken aus. Mit der Rettung von Bear Stearns und den bes­ser als erwar­tet Quartalszahlen der ande­ren US-Investmentbanken wur­de die Aktienrally 1.0/2008 aus­ge­löst. 3 Monate spä­ter spielt sich eine ähn­li­che Situation ab, die Investmentbank Lehman Brothers weist im 2. Quartal einen hohen Verlust auf, muss­te aber nicht das­sel­be Schicksal wie Bear Stearns erlei­den. Diese schlech­ten Ergebnisse las­sen auch die Kurse eini­ger US-Geschäftbanken wie Wachovia sin­ken, sie­he “S&P 500 Retreats for a Second Week as Fed Signals Higher Rates

Mir ist in der letz­ten Zeit auf­ge­fal­len, dass nega­ti­ve Nachrichten aus der Finanzbranche die Börsenkurse der ande­ren Branchen kaum noch in die Tiefe rei­sen. Andererseits stei­gen fast alle Kurse bei guter Nachrichtenlage aus der Krisenbranche Finanzen.

Viele Anleger spe­ku­lie­ren auf ein sol­ches ein­fa­ches Muster einer Wiederholung, damit könn­te mit dem letz­ten Freitag der kur­ze Abwärtstrend schon wie­der sein Ende gefun­den haben. Damit die­ses Muster wirk­lich funk­tio­niert, müs­sen nächs­te Wochen die US-Investmentbank mit nicht all­zu schlech­ten Resultaten bewei­sen, dass die Kreditkrise angeb­lich vor­über ist.

Übrigens las­sen der­ar­ti­ge Spekulationen mit einer tech­ni­schen Analyse offen­sicht­lich nicht erken­nen, hier hilft nur die Erkenntnis, dass des Menschen Steinzeitgehirn sich all­zu ger­ne an ver­gan­ge­ne posi­ti­ve Ereignisse erin­nert und sich eine Wiederholung die­ser wünscht.

Ob die Börsenweisheit „Kaufe das Gerücht und ver­kau­fe die Nachricht“ auch in die­sem Fall zutref­fen wird, kön­nen wir in naher Zukunft beur­tei­len. Eine sol­che Börsen-Spekulation kann auch dane­ben gehen, wahr­schein­lich haben sich eini­ge Anleger am 5.6.2008 mit der Annahme von einer gering stei­gen­den oder gar unver­än­der­ten US-Arbeitslosenzahl am 6.6.2008 auf dem fal­schen Fuss erwi­schen lassen.

Nebenbei, ich wer­de mich von die­ser Spekulation fernhalten.

Seit Oktober 2007 bewe­gen sich eini­ge Indizes wie S&P 500 nach unten, spä­ter seit­wärts und seit dem Eingriff der ame­ri­ka­ni­schen Zentralbank bei Bear Stearns auch wie­der nach oben. Natürlich wäre es schön eine Asset-Klasse im Portfolio zu haben, die in allen Marktlagen Gewinne erzielt.

Die Absolute-Return-Funds kön­nen die­sen Anspruch lei­der nicht gerecht wer­den, gemäss Cashdaily vom 29.2.2008, gelang es nur 16 von 113 Fonds mit Absolute-Return-Ansazt (auch als Total Return bezeich­net) in den letz­ten 12 Monaten eine posi­ti­ve Rendite von über einem Prozent zu erzie­len. Auch wenn die­se Vehikel in Aktien, Obligationen und Derivate inves­tie­ren, zudem auf fal­len­de Kurse set­zen kön­nen, gelingt es ihnen nicht ihre Renditeversprechen zu erfüllen.

Ich per­sön­lich ste­he dem Hedge-Fund kri­tisch gegen­über, wohl auch weil die Informationen über die­ses Thema teil­wei­se sehr wider­sprüch­lich sind. Die Berichterstattung fokus­siert auf die Extreme, wie bei­spiel­wei­se die weni­gen Hedge-Funds mit nega­ti­ven Schlagzeilen:

  • Peloton ABS Master Fund: Hat sich mit Wetten am Immobilienmarkt verspekuliert.
  • New-Yorker Hedge-Funds Focus Capital: Hat den gröss­ten Teil sei­nes Portfolios ver­lo­ren und muss liqui­diert werden.
  • Kurseinbruch bei Thornburg: Erlebt mit dem Fremdkapital finan­zier­ten Mortgage backed secu­ri­ties einen rich­ti­gen Kurssturz.

Das ande­re Exterm sind die exor­bi­tan­ten Einkünfte der erfolg­rei­chen der Hedge-Funds-Manager.

Das ande­re Exterm sind die exor­bi­tan­ten Einkünfte der erfolg­rei­chen Hedge-Funds-Manager.
Durch die nega­ti­ven Presseschlagzeilen bekommt zu Unrecht die gesam­te Hedge-Funds-Branche einen zwei­fel­haf­ten Ruf. Oftmals schla­gen die Hedge-Funds die Aktienmärkte in Baissephasen und erzie­len weni­ger Rendite in Haussephasen.

Mittlerweile ver­wal­ten über 9500 Hedge-Funds welt­weit ein Vermögen von rund 1900 Milliarden Dollar, im Vergleich zu 500 Fonds und 40 Milliarden im Jahr 1990 (Bilanz 10/2008). Gemäss den «HFR Industry Reports» wur­den 2006 welt­weit 1528 Hedge-Funds neu gegrün­det, 717 muss­ten im sel­ben Jahr liqui­diert wer­den. Durch die­se vie­len Gründungen bzw. Schliessungen ent­ste­hen Verzerrungen wie Survivorship Bias, was zu erheb­li­chen Verzerrungen bei der Performancemessung bei Hede-Funds führt.

Ich wer­de hier nicht auf die ein­zel­nen Hedge-Funds-Strategien ein­ge­hen, sie­he dazu PortfolioPraxis Hedgefonds. Vielmehr möch­te ich eini­ge Vor- und Nachteile aufzeigen.

Vorteile

  • Hedge-Funds ver­fol­gen abso­lu­te Ertragsziele, d.h. sie ver­su­chen nicht einen bestimm­ten Benchmark wie bei den tra­di­tio­nel­len Anlagefonds zu schla­gen. Unabhängig der Marktlage soll­ten hohe nega­ti­ve Renditen eher die aus­na­he sein und dafür die posi­ti­ven Erträge die Regel.
  • Durch die Dotcom-Blase war der Zeitraum vom September 2000 bis März 2003 geprägt von nega­ti­ven Aktienrenditen. Der MSCI World wies eine Minusrendite von 26 Prozent aus, wäh­rend des­sen der CSFB/Tremont-Index „nur“ 4.3 Prozent ver­lor. Mit der Hedge-Funds-Strategie Global Macro wur­de gar eine Rendite von 9% erzielt.
  • Hedge-Funds gelingt des Öfteren, eine Mehrrendite auf risi­ko­ad­jus­tier­ter Basis zu erwirtschaften.

Nachteile

  • Die Fähigkeiten des Hedge-Fund-Manager ist ent­schei­dend für die Renditeerzielung.
  • Oft wird von Hedge-Fund-Managern ver­schwie­gen, mit wel­chen Risiken sie ihre Renditen erwirt­schaf­ten, dadurch könn­te der Anleger schwer ent­täuscht werden.
  • Die Mindesteinlage bei Single-Hedge-Funds ist oft sehr hoch, somit sind sie für durch­schnitt­li­chen Privatinvestor nicht zugäng­lich. Auch für etwas ver­mö­gen­de Kunden kann durch die Investition in einen ein­zel­nen Hedge-Funds ein Klumpenrisiko in sei­nem Portfolio entstehen. 
  • Funds of Hedge-Funds (FoHF) wei­sen eine hohe Gebührenstruktur auf.
  • Die Kündigungsfristen für Rücknamen von Fondsanteilen betra­gen oft­mals meh­re­re Monate.
  • Auch in der „Königsdisziplin“ kann es Rückschläge geben. Im ers­ten Quartal 2008 war die Rendite des CSFB/Tremont-Index minus 2.1 Prozent. Obwohl der Vergleich mit dem S&P 500 mit minus 8 Prozent und MSCI World minus 9 Prozent bes­ser aus­fällt, ist das Resultat nicht sehr befriedigend.
  • Die Korrelation ist zwi­schen einem Hedge-Funds-Index und dem MSCI-World kann in kur­zen Krisenzeiten mit 0.8 sehr hoch wer­den, damit wird das Ziel einer Portfoliodiversifikation verfehlt. 

Meine Sicht

Ich habe oben mehr nega­ti­ve als posi­ti­ve Punkte auf­ge­führt. Gleichwohl über­le­ge ich mir die Investition in ein FoHF oder ein Konstrukt mit ähn­li­chen Zielen. Mein zu klei­nes Anlagevermögen macht die direk­te Partizipation an einem oder meh­re­ren Single-Hedge-Funds unmög­lich. Für die Auswahl eines geeig­ne­ten FoFH ver­wei­se ich auf die Seite Hedgegate, ich per­sön­lich beob­ach­te regel­mäs­sig den bekann­ten (FoFH) Reichmuth Matterhorn.
Als Möglichkeit sehe ich mei­nem Portfolio einem gros­sen Teil von pas­si­ven Indexprodukten (ETF), Anleihen, Immobilien bzw. Immobilienfonds und einen klei­nen Teil von FoHF und Rohstoffen.

DasBuch “Das Einmaleins der Hedge Funds von Thomas Weber”

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Wer sich ein­ge­hen­der mit der Materie Hedge-Funds beschäf­ti­gen möch­te, kann ich die­ses Buch emp­feh­len. Ich bin aber der Meinung, dass das Internet für den „nor­ma­len“ Privatanleger genü­gend Informationen über Hedge-Funds bereit­hält. Nur sehr rei­che Privatanleger kön­nen direkt in Single-Hedge-Funds inves­tie­ren, daher wird für die übri­gen Anleger sowie­so das Management einer sol­chen Anlage an einen hof­fent­lich fähi­gen Dachfonds-Manager dele­giert. Damit erüb­ri­gen sich bei­spiels­wei­se die ver­tief­ten Kenntnisse über die ver­schie­de­nen Anlagestrategien der Hedge Funds.

Ich per­sön­lich mache bewusst kei­ne Devisen-Spekulationen, ich kauf­te Devisen bis vor 2 Monaten unge­ach­tet ihrer Stärke bzw. Schwäche gegen­über dem CHF. In der Zukunft wer­de ich aber mein Portfolio bezüg­lich Fremdwährungen bewuss­ter bewirt­schaf­ten. Damit wer­de ich ver­su­chen den USD bzw. EUR zu güns­ti­ge­ren Zeitpunkten zu kau­fen oder den ETF zu wäh­len, von wel­chen ich die Devisen schon habe und nicht teu­er am Markt kau­fen muss. Oftmals gibt es die Alternative von meh­re­ren ETFs mit hoher Korrelation in den bei­den Fremdwährungen EUR oder USD. Ich wer­de wei­ter­hin nicht mit Fremdwährung spe­ku­lie­ren. Prognosen in die­ser Asset-Klasse hal­te ich als fragwürdig.

Warum habe ich überhaupt Fremdwährungen?

In der fol­gen­den Tabelle sind mei­ne Fremdwährungsrenditen ersicht­lich, die­se mögen wenig begeistern.

Währung Kurs vom 23.05.2008 Meine Rendite
EUR/CHF 1.6143 +0.15%
GBP/CHF 2.063 -16.62%
USD/CHF 1.0239 -9.92%

Auch als ich noch ein­zel­ne Aktientitel in mei­nem Portfolio hat­te, war ich nie mit einem Titel so in der Verlustzone wie mit dem bri­ti­schen Pfund.

Am gerings­ten war bis­her mein Währungsrisiko beim Euro, da sich der Frankenkurs lang­fris­tig an der euro­päi­schen Gemeinschaftswährung orientiert.
Das Ziel mei­ner Anlagestrategie besteht im Aufbau eines Indexing Weltportfolio. Zu die­sem Zweck benö­ti­ge ich genü­gend USD und EUR. Den Kauf von GBP erach­te ich aus heu­ti­ger Sicht als unnö­tig, ein wei­te­rer Anfängerfehler. Ich hät­te mich nach dem Verkauf der Aktientitel gleich­zei­tig auch vom GBP ver­ab­schie­den sollen.

Anleger, die vor­wie­gend in Schweizer Titel inves­tie­ren, könn­ten mir nun vor­wer­fen, wer in aus­län­di­sche Wertschriften inves­tiert, muss eben auch das Währungsrisiko tra­gen. Natürlich haben sie damit Recht, nun hal­te ich dage­gen, dass ein SMI, SLI oder SMIM über­kauft sind und somit zu teu­er. Wenn ich ein Länderindex kau­fen woll­te, wür­de ich den DAX oder der CAC 40 bevorzugen.

Es gibt noch andere Gründe, die für Fremdwährungen sprechen

  • Auf lan­ge Sicht ist der sal­dier­te Effekt aus allen Wechselkursveränderungen in einem gut diver­si­fi­zier­ten Portfolio, das meh­re­re Fremdwährungen ent­hält, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nen­nens­wert nega­tiv. Vielmehr ist auf lan­ge Sicht von einem neu­tra­len (Null-) Einfluss aus­zu­ge­hen, weil Wechselkurse lang­fris­tig um den Mittelwert, die so genann­te Kaufkraftparität, her­um schwan­ken. (Buch: Souverän inves­tie­ren, Gerd Kommer).
  • Der Einsatz von Währungen kann für ein Portfolio einen sta­bi­li­sie­ren­den Effekt haben: Da die Korrelation zu ande­ren Anlageklassen sehr gering ist, kön­nen Währungsstrategien sehr gut zur Risikostreuung genutzt werden.

Was zu berück­sich­ti­gen ist; gera­de in Krisenzeiten suchen inter­na­tio­na­le Investoren noch immer den siche­ren Hafen der Schweizer Währung, was die­se in die Höhe treibt. Diesen Fakt habe ich unterschätzt.

Mein Portfolio

Zurzeit habe ich mühe eine Rendite von 3% und mehr zu erzie­len. Ich habe sehr gros­se Währungsschwankungen, ich bin short auf dem S&P 500 damit wird die USD-Schwäche gegen­über dem CHF abschwächt. Wie aus dem fol­gen­den Kursdiagramm ersicht­lich, wei­sen der S&P 500 Short und der Wechselkurs USD/CHF schein­bar eine nega­ti­ve Korrelation aus.

USD CHF und Proshare Short S&P 500

Auch für den EasyETF S&P GSCI und dem Wechselkurs USD/CHF habe ich ein Diagramm erstellt.

USD CHF und GSCI

Zudem habe ich, die Korrelationen des Short S&P 500, USD/CHF und des EasyETF S&P GSCI auf der täg­li­chen Basis seit Jahresbeginn berechnet.

Proshare Short S&P500 EasyETF S&GSCI
USD/CHF -0.43 -0.15
Proshare Short S&P500 0.086

Es bestä­tigt sich, dass bei sin­ken­den USD gegen­über CHF, der Short S&P zulegt. Es geht schon fast in Richtung Null-Summen-Spiel. Interessanter erscheint mir die leicht nega­ti­ve Korrelation zwi­schen dem USD/CHF und dem EasyETF S&P GSCI, damit erreicht man eine sehr gute Diversifikation.

Achtung: Korrelationen kön­nen sehr schnell ändern bei­spiels­wei­se ver­lor der USD auch in den letz­ten 5 Jahren kon­ti­nu­ier­lich an Wert gegen­über dem CHF, trotz­dem stieg der S&P 500 an.