Es mag Sie erstaunen, dass einer aus der Gruppe der doch so “asozialen” Informatiker das Verhalten der Banken/Finanzintermediäre kritisiert. Was ich teilweise an den Finanzmärkten beobachten muss, ist das pure Gegenteil, was sich beispielsweise mit Open Source in der Informatik abspielt — scheinbar verhält sich die Informatikergilde viel weniger asozial als die professionellen Partizipanten der Finanzmärkte.
Ein anders Beispiel des unentgeltlichen arbeiten, ist die Erfolgsgeschichte von Wikipedia. Scheinbar finden Menschen ausserhalb der Finanzindustrie auch unentgeltlich eine Befriedigung in ihrer Arbeit.
Finanzindustrie und Informationsasymmetrie — Teil 1
Obwohl meiner nur etwas mehr als 4 Jahren Erfahrung in denen ich nur gelegentlich ein Wertpapier handle, sind mir die Benachteiligungen der Privatanleger und teilweise auch der institutionellen Investoren an diesen Markt offensichtlich geworden.
Die Finanzindustrie hat ihren öffentlichen Informationszugang soweit optimiert, damit wir der Überzeugung unterliegen, dieses Marktspiel erfolgreich für uns beschreiten zu können. Beispielsweise werden die Renditen eines Produktes immer in den Vordergrund gerückt und die Risiken erscheinen nur noch im Kleingedruckten. Alle Produkte haben immer ein auf Berechnung basierendes quantitatives Risiko, oftmals werden diese bei bestimmten Produkten nur teilweise oder überhaupt nicht ausgewiesen. Nicht nur die Bilanzen der meisten Banken sind eine Blackbox auch eine grosse Anzahl ihrer angebotenen Produkte verunmöglichen den fairen Wettbewerb. Die Banken/Hedge-Funds nutzen geschickt diese Informationsasymmetrie zu ihren Gunsten, darüber werde ich im dritten Teil berichten.
Wer sind diese professionellen Marktakteure der Finanzmärkte
Ich sitze hinter dem Computerbildschirm und gebe meinen Kauf- oder Verkaufsauftrag ein, dabei habe ich nur eine geringe Vermutung, wer die Gegenseite sein könnte. Mich würde interessieren, wer die Hauptakteure an den Finanzmärkten sind, an denen sich auch die Privatanleger tummeln. Leider hüllt sich die Finanzbranche einmal mehr in Schweigen. Die Banken können es nicht sein, diese wickeln gemäss ihren Angaben fast nur Kundenaufträge ab. Es müssten daher die Hedge-Fonds und institutionellen Investoren sein?
Parketthandel oder wo für das Geld noch gearbeitet wird?
Quelle: Britannica, New York Stock Exchange (NYSE)
Sicherlich ist der aktuelle NYSE-Parkett-Handel nicht repräsentativ für den heutigen technischen hochgerüsteten Aktienhandel. Mit dieser Art des idealisierten, historischen Handels will die Finanzindustrie wahrscheinlich den menschlichen Instinkt ansprechen. Es wäre ziemlich unschön, wenn die Reporter aus einem NYSE-Computerraum das Börsengeschehen kommentieren müssten – ist doch am Äussern des Computers die Hektik des Handels nicht sichtbar. Die Höhe der Volatilität der Aktienkurse bestimmt Gehgeschwindigkeit der Händler und hinterlässt den trügerischen Eindruck, dass dort für das Geld noch richtige und wichtige Arbeit geleistet wird.
Doch das Floor Trading wird sich in den nächsten Jahren erneuern, siehe “Next Generation Floor Phase I”, wobei dies mit traditionellen Floor Trading nichts mehr zu tun hat.
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