Die Informationen dieser zwei Bücher prägen hoffentlich meine zukünftige Anlagestrategie. Beide Bücher präsentieren ernüchternde Daten von einigen empirischen Studien, die den Privatanleger als Underperformer ausweisen. Diese Lektüren halten dem Privatanleger einen Spiegel vor, dieser kann den Blick verwehren und auch in der Zukunft seiner Selbstüberschätzung unterliegen. Mir haben diese Bücher die Augen geöffnet, ich will ab heute nur noch eine durchschnittliche Rendite einfahren.
Genial einfach investieren, Martin Weber
Die sind einige für mich wichtige Aussagen dieses Buches:
Buch: Die Kurse individueller Aktien folgen einem Zufallsprinzip
Daraus ergibt sich, das Stock-Picking keine Gewinn bringende Strategie ist.
Buch: Privatanleger können nicht erwarten den Markt zu schlagen.
Das menschliche Selbstbewusstsein weiss es wieder einmal besser und glaubt er könne den Markt schlagen. Empirische Studien kommen zu einem anderen Ergebnis, die Unterperformance der Privatanleger ist ernüchternd.
Buch: Es existieren Anlagestrategien, die in der Vergangenheit den Markt geschlagen haben.
Leider lassen sich solche Strategien nur von wenigen sehr reichen Privatpersonen direkt umsetzen, andernfalls werden erfolgreiche Fonds benötigt, die den Markt schlagen, welche ihre Mehrrendite durch Gebühren wieder zunichtemachen.
Buch: Diversifiziere.
Die Empfehlung — durch Diversifikation, bei gleicher Rendite das Risiko reduzieren. Leider werden in den Medien oder Fachzeitschriften noch immer Portfolios präsentiert, welche beispielsweise auf wenige inländische Titel setzen und bestimmte Asset Klassen völlig ignorieren.
Buch: Sind die Risikowahrnehmungen und die Risikoeinstellung des Anlegers bekannt, so lässt sich bei gegebenen Renditeerwartungen das bestmögliche Portfolio bestimmen.
Die Risikowahrnehmung ist eine subjektive Grösse, die sich beispielsweise durch Erfolge oder Misserfolge in der Vergangenheit verändert. Auf der Basis der Risikoeinstellung, die aus der Risikowahrnehmung abgeleitet wird, ergibt sich das individuelle Portfolio.
Buch: Intuitive Anlageentscheidungen über lange Zeiträume sind meistens falsch! Lassen Sie sich beraten, doch glauben Sie dabei nicht alles, was man Ihnen empfiehlt.
In diesem Absatz steht weiter geschrieben: „In aller Gemütsruhe anlegen – vernünftig streuen und nicht sinnlos handeln“.
Souverän Investieren, Gerd Kommer
Die Anlagestrategie dieses Buch wird selbst mit den drei Schlagworten low cost, buy-and-hold und systematisch Diversifiziert beschrieben. Mit niedrigen Kosten ist die Minimierung der Transaktionskosten gemeint, weil diese die langfristigen Nettorenditen des Wertpapierinvestments erheblich beeinflussen. Hinter Buy-and-Hold versteht der Autor, dass eine passive Strategie für die Mehrzahl der Anleger einer aktiven vorzuziehen ist. Durch systematisches diversifizieren kann ohne Verzicht auf die Rendite das Risiko herabgesetzt gesetzt werden.
Im Kapitel 4 wird dem Leser fundiert erklärt warum der Versuch den Markt zu schlagen nur zufällig sein kann, stattdessen führt der Erfolg an der Börse über die moderne Portfoliotheorie. Dieses Kapitel wird mit der Erkenntnis abgeschlossen, dass die Wahl der Asset-Klassen und deren Gewichtung die entscheidenden Kriterien von Risiko und Rendite eines Portfolios sind.
Das Kapitel 5 geht es an die Irrtümer über Wertpapieranlagen. Hierzu einige Beispiele:
Buch: Transaktionskosten sind von untergeordneter Bedeutung.
Wegen des Zinseszinseffekts spielt es eine erhebliche Rolle ob die Kosten nur 0.3% oder 2% und mehr betragen. Im Buch hat es dazu ausführliche Berechnungen.
Buch: Fondsbewertung habe einen Nutzen.
Hierzu habe ich nur einen Satz ausgesucht: „Gute Ergebnisse in der Vergangenheit bieten auf Grund der mangelnden Performance-Konstanz von Investmentfonds keinerlei Gewähr für die Zukunft“.
Buch: Experten können den besten Einstiegszeitpunkt finden.
Es ist unbestritten das der Kalenderzeitraum für den Markteintritt bei einem Anlagezeitraum von unter 25 Jahren sich erheblich auf die Rendite auswirkt. Letztlich gibt es aber keine Methode, die den günstigen Markteintritt voraussagen kann.
Kapitel 6 ist die Überprüfung der derzeitigen Anlagestrategie. In diesem Abschnitt wird kritisch die Nützlichkeit von verschiedenen Investmentprodukten besprochen. Ausserdem wird dem Privatanleger erklärt, warum Einzeltitel ungeeignet sind und höchstens als Spassfaktor zu handeln ist.
Das Spiel ist doch zu gewinnen, mit der Anlagestrategie von Kapitel 7. Hierbei geht es um die Umsetzung der Strategie mit Indexanlagen, die diversifiziert alle Weltregionen abdeckt.
Im abschliessenden Kapitel gibt es noch zwanzig Gebote für den rationalen Anleger. Ein Beispiel hierzu:
Buch: Nicht auf Investmentpornografie hereinfallen.Mindestens 90% Prozent der Informationen über die Wertpapiermärkte sind nicht nur nutzlos, sondern hochgradig schädlich.